Profilbild von lifeisbetterwithbooks

lifeisbetterwithbooks

Posted on 2.10.2020

Meinung Ich hatte zunächst den ersten Teil "Ein perfider Plan" gelesen, in welchem Horowitz und Hawthorne das erste Mal ermitteln und direkt im Anschluss "Mord in Highgate". Das muss man nicht zwingend machen, aber ich finde es durchaus sinnvoll, um das Kennenlernen und die Dynamik der beiden Charaktere besser zu verstehen. Im neuen Fall geht es um einen Anwalt, der bei sich Zuhause mit einer sündhaft teuren Weinflasche ermordet wird. Eine Verdächtige ist schnell gefunden: die Autorin Akira Anno hatte dem Anwalt in einem Restaurant vor Zeugen gedroht ihm am liebsten eine Weinflasche über den Kopf ziehen zu wollen - ausgerechnet. Doch Frau Anno hat ein Alibi. Und wäre sie so doof, einen angekündigten Mord zu begehen oder möchte sie jemand reinreiten? Ich fand die Ermittlungen sehr ansprechend. Sie sind klassisch mit vielen Befragungen, für die Horowitz & Hawthorne aber auch viel rumfahren müssen. Sie sind bei vielen Verdächtigen Zuhause, wo gerade Hawthorne immer sehr viele Rückschlüsse auf ihre Person ziehen kann, weil er ein Auge für Details hat. Auch Horowitz sieht viele Einzelheiten, kann sie aber nicht kombinieren, was Hawthorne ihn oft spüren lässt. Die Beziehung der beiden Ermittler hat sich auch in Band 2 nicht deutlich verändert. Was ich eigentlich schade finde. Wenn es wie im Buch angekündigt insgesamt 3 Bände werden sollen, hätte ich mich gefreut, wenn ihr Band der Freundschaft irgendwie spürbar freundschaftlicher geworden wäre. Was ich weiterhin nicht verstehe, warum Hawthorne als homophober Mensch dargestellt wird, was dem Autor peinlich ist und er es eigentlich verschweigen will, aber dann doch nicht tut. Ich hätte erwartet, dass die vermeintliche Homophobie von Hawthorne im zweiten Band vielleicht mal aufgeklärt wird. Nichtsdestotrotz machen mir die Bücher echt viel Spaß: der Schreibstil ist super leichtfüßig. Sehr atmosphärisch, ich fühle mich immer, als würde ich neben den beiden bei der Befragung stehen. Ich bin ein großer Fan von diesem "Der Autor schreibt sich selbst in den Roman", weil er das super lustig und selbstironisch macht. Gleichzeitig ist das auch wahnsinnig interessant, etwas über seine Arbeit als (Drehbuch)Autor zu erfahren. Fazit Wer einen eher klassischen Kriminalfall lesen möchte, London und ein Ermittler-Duo á la Sherlock & Watson mag, der wird bei den Büchern richtig liegen!

zurück nach oben