nina 🌸
Eine spannende und emotionale Fortsetzung, bei der es vor Leidenschaft nur so prickelt. Zur Geschichte: Die Handlung setzt genau dort ein, wo der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat. Dementsprechend bin ich leicht in die Geschichte reingekommen und wurde schnell wieder von ihr gefesselt. Die Fortsetzung ist deutlich spannender als der Auftaktband, da insgesamt einfach mehr passiert. Es gibt einige überraschende Wendungen, die zum Weiterlesen anhalten und wir erfahren endlich, was genau damals passiert ist. Der zweite Teil beweist endlich die Tiefe, deren Potenzial ich bereits im ersten Teil erkannt, dort aber noch schmerzlich vermisst habe. K. L. Kreig spricht ernste Themen an und setzt diese in meinen Augen auch authentisch um. Es geht um Trauer, Schuld und Vergebung. Dabei vermittelt das Buch ein paar schöne Botschaften und gibt einem etwas mit auf den Weg. Auf emotionaler Ebene konnte ich ebenfalls eine erhebliche Steigerung festmachen. Es sind tiefere und stärkere Gefühle im Spiel, die für mich als Leserin greifbar und nachvollziehbar waren. Ich habe mit Willow und Shaw mitgefiebert, mitgefühlt, mitgelitten und mitgeliebt. Ihre Liebesgeschichte konnte mich endlich voll und ganz abholen und berühren. Durch die tiefen und nachvollziehbar dargestellten Emotionen hat sie auf mich echt und glaubwürdig gewirkt. Ein Kritikpunkt, den ich bereits in meiner Rezension zum ersten Band geäußert habe, bleibt auch hier bestehen: Die Beziehung von Willow und Shaw ist sehr sexlastig und ich habe mir mehr als nur einmal gewünscht, dass die beiden ihre Konflikte anders lösen würden. Mir persönlich war es einfach etwas zu viel, aber das ist selbstverständlich Geschmackssache. Die expliziten Szenen sind wieder sehr erotisch und prickelnd und werden detailliert beschrieben. Im Zuge dessen möchte ich auch noch ansprechen, dass ich mit dem hier vermittelten Frauenbild nicht ganz zufrieden bin. Auch wenn Willow Shaw ordentlich Kontra gibt und sich nichts von ihm gefallen lässt, spürt man doch unterschwellig, dass es vielen Frauen an ihrer Stelle anders gehen würde. Shaw ist wirklich sehr besitzergreifend und dominant und scheint darin selbst auch keinen Fehler zu sehen. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich in dieser Beziehung ändern oder sein eigenes Verhalten zumindest mehr reflektieren würde. Die Geschichte ist tiefgründig, spannend, emotional und ergreifend und findet hier einen schönen Abschluss, der mich glücklich und zufrieden zurücklässt. In meinen Augen hat die Autorin alle Konflikte sehr gut gelöst und ihren Charakteren ein authentisches Ende geschrieben. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird wieder aus Shaw's und Willow's Sicht in der ersten Person Singular erzählt, wobei die Kapitel aus Shaw's Perspektive hier dominieren. K. L. Kreig hat mit Willow und Shaw lebendige Protagonisten mit Ecken und Kanten erschaffen, die einander ebenbürtig sind. Beide durchlaufen tolle Charakterentwicklungen, wobei ich insbesondere die von Willow hervorheben möchte. Sie öffnet sich immer mehr und lässt Liebe zu. Mit Shaw hatte ich zeitweise ein paar Probleme, da er wirklich immer nur an Sex zu denken scheint und sich dabei nicht nur vulgär äußert, sondern sich auch von einer sehr dominanten und besitzergreifenden Seite zeigt. Das ging mir persönlich zunehmend auf die Nerven. Zum Schreibstil: Das Buch hat einen locker-leichten Schreibstil und lässt sich flüssig lesen, dabei schreibt K. L. Kreig aber auch sehr einnehmend und fesselnd. Die Seiten flogen nur so dahin und ruckzuck war ich schon am Ende angelangt. Die expliziten Szenen werden wieder sehr ausführlich beschrieben, sind dabei aber keineswegs zu anstößig. Die Autorin erzählt die Geschichte von Shaw und Willow hier deutlich gefühlvoller als im ersten Teil, was mir sehr gut gefallen hat. Fazit: Die Dilogie um Shaw und Willow findet hier einen wunderschönen Abschluss und schickt uns dabei auf eine spannende, mitreißende und emotionale Reise, die ich sehr gerne unternommen habe. Die Geschichte erhält hier deutlich mehr Tiefe als es im Auftaktband der Fall war und hat sich auf emotionaler Ebene ebenfalls gesteigert. Ich konnte mitfiebern, mitfühlen, mitleiden und mitlieben. Lediglich die expliziten Szenen waren mir in dieser Geschichte immer noch etwas überrepräsentiert. 4/ 5 Sterne ⭐️