eulenmatz
MEINUNG: Der mutige Weg ist der fünfte Teil der Hansen Saga. Ich empfehle dringend, dass man alle Bücher in der entsprechenden Reihenfolge liest und sich den Klappentext auch nur dann sorgfältig durch liest, wenn man alle anderen Teile schon kennt. Band 4, war für meinen Geschmack recht ruhig, auch wenn sich einige Konflikte abgezeichnet haben. In diesem fünften Band muss die Familie Hansen einige Rückschläge einstecken bzw. bewältigen, u.a. werden die Kakaopflanzen von Spinnenmilben befallen und die Ernte gerät in Gefahr. Auf der anderen Seite überraschen Therese und ihre beiden Kinder Robert mit ihrem Kommen und Bleiben in Kamerun. Beide sind sehr glücklich mit dieser Entscheidung und man spürt, dass es nach Karls Tod für Therese endlich wieder Liebe und Zuversicht gibt. In Hamburg fallen Luise Unregelmäßigkeiten in den Geschäften auf. Die verkaufte Waren bringt nicht die gewünschten Einnahmen, obwohl viel Ware eingekauft wird. Auch in Wien kämpf Familie Hansen mit diversen inneren Konflikten. In diesem Band habe ich mich vor allem gefreut, dass Frederike endlich ihre eigene Stimme findet. Frederike ist mit Anton verlobt und die Hochzeit steht bevor. Zwischen ihren Eltern, Georg und Vera, kommt es zu einigen Konflikten und Frederike sagt beiden Eltern gehörig die Meinung. Georg trifft es hart und dennoch fand ich Frederikes Meinung nachvollziehbar. Immerhin hat Georg Vera mit Roberts Ex-Frau Elisabeth betrogen und damit den gesellschaftlichen Abstieg der Familie besiegelt. Auch wenn ihm das von Robert verziehen worden ist, schwelten die ungesagten Worte noch in Frederike. Auch Vera nimmt sie sich zur Brust und versucht diese aus ihrer Lethargie zu reißen. Frederike lernt endlich ihre eigen Meinung zu sagen und auch dahinter zu stehen. Dabei orientiert sie sich sehr an ihrem Vorbild, ihre Cousine Luise. Luise leitet das Kontor in Hamburg und versucht den Spagat zwischen Mutter sein und Geschäft zu schaffen. Ich war ein bisschen betrübt, dass sie Hamza einfach so schnell vergessen hatte. Ihr Gefühle für Hans sind definitiv echt und ich freue mich für die beiden, dass sie so ein eingespieltes Team sind (was man in diesem Teil ganz besonders spürt), dennoch fehlte mir hier die Reue von Luise. Dennoch scheint sie dazu fähig zu sein. Immer wieder macht sie sich Gedanken, dass sie auch genug Zeit für Viktoria aufbringt und diese nicht ausschließlich beim Kindermädchen aufwächst. Als Leser ahnt man schon lange, dass es jemanden in der Familie gibt, der ein falsches Spiel spielt, doch Luise braucht erstaunlich lange dies zu begreifen. Trotzdem zieht sie die richtigen Konsequenzen, auch wenn dies weitreichende Folge hat. FAZIT: Der mutige Weg enthält im Gegensatz zum recht ruhigen vierten Band wieder eine Reihe von Konflikten, die diesen Teil zu einem spannenden Leseerlebnis machen. Die knapp 300 Seiten haben sich wieder sehr schnell weg gelesen und ich bin froh, dass ich den sechsten Band, Der nahende Sturm sofort anschließen kann.