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geschichtensammler

Posted on 27.9.2020

In „American Spy“ von Lauren Wilkinson geht es um Marie Mitchell, die ihren Kindern in einer Art Tagebuch von ihrem Leben als Spionin erzählt und davon berichtet, wie sie zu diesem Beruf gekommen ist und wie es ihr damit ergangen ist. Man erfährt viel über Rassismus und Diskriminierung, das Leben als Spion und vor allem, wie sich die Protagonistin als eine von wenigen Frauen in diesem Beruf durchsetzt. Auch der historische Hintergrund und die Geschichte von Amerika kommt dabei nicht zu kurz. Was mich an diesem Buch am meisten begeistert hat, war der Schreibstil und die Erzählweise. Dadurch, dass das Buch wie ein schriftlicher Nachlass verfasst ist, den die Kinder der Protagonistin lesen sollen wenn sie alt genug sind, bekommt man tiefe Einblicke in das Leben und den Charakter der Protagonistin. Es gibt immer wieder Rückblicke in ihre Kindheit und wichtige Momente ihres Lebens. Man lernt sie so gut kennen, dass man am Ende des Buches das Gefühl hat, sie wirklich getroffen und mit ihr gesprochen zu haben. Der Schreibstil hatte auf mich eine besondere Sogwirkung und die Kapitel ließen sich ganz leicht und locker dahin lesen. Trotzdem hatte dieses Buch für mich an vielen Stellen seine Längen und mir hat deutlich die Spannung gefehlt, die ich vor allem aufgrund der Bezeichnung „Thriller“ erwartet hatte. Mir fehlte der Spannungsbogen und so richtig fesseln konnten mich nur die ersten zwei Kapitel, ab da plätscherte die Handlung nur noch mäßig vor sich hin. Für mich war „American Spy“ also trotz der spannenden Thematik leider kein Highlight. Der Schreibstil  hat es für mich dennoch zu einem schönen Leseerlebnis gemacht und ich wäre nicht abgeneigt, der Autorin  noch einmal eine zweite Chance zu geben.

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