girasole
Im Münsterland steht ein Kotten in Flammen, eine Person wird aus dem Haus gezogen und der Retter verschwindet – das ist die Ausgangssituation. Der Mantel des Flüchtenden bleibt zurück, deshalb wird er sofort als Heinrich-Josef Schultewolter identifiziert. Aber der Tote und Schultewolter waren Freunde, was ist passiert? Diese Frage müssen sich Maik Bertram und seine Kollegen stellen. Der Tote, Friedhelm Harking, lebte als Einsiedler, mit seinem Sohn war er seit Jahren zerstritten und die Tochter lebt auf Usedom. Und dann kommt ein Anruf aus den Niederlanden von Jan Bonnema, Schultewolter ist bei ihnen im Krankenhaus und will nur mit Heinrich Tenbrink sprechen. Tenbrink, eigentlich im Ruhestand, erklärt sich aber gerne bereit, mitzuhelfen. So kommt auf verschiedenen Ebenen die Aufklärung ins Laufen, dennTenbrink gibt nach dem Gespräch nicht so schnell wieder auf, sondern geht seinen eigenen Weg und verbeißt sich in die Sache. Ich habe schon die Vorgängerbände begeistert gelesen und dieser steht denen in nichts nach. Der Autor schreibt spannend, lebendig und bildhaft, daher fühlt man sich als Leser mitgenommen. Er läßt eine gewisse Mystik durch die Rauhnächte einfließen und die Dialekteinschübe machen die Geschichte noch authentischer. Das Privatleben in der Wohngemeinschaft von Bertram und Tenbrink samt Locke spielt natürlich auch wieder eine größere Rolle, es wird aber in der richtigen Dosis und mit einer Portion Humor eingestreut. Nach einigen Wendungen wird der Fall am Ende natürlich gelöst, Bertram trifft eine weitreichende Entscheidung und so kann man als Leser gespannt sein, was der Autor mit seinen Figuren noch geplant hat. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Münsterlandkrimi!