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libraryoflove

Posted on 27.9.2020

"Trust" von Kylie Scott ist nicht mein erstes Buch dieser Autorin. Nach "Repeat This Love", was mir nicht ganz so gut gefallen hat, hatte ehrlich gesagt nicht zu viele Erwartungen und bin eher neutral rangegangen. Tatsächlich wurde ich einerseits enttäuscht, aber andererseits war ich auch sehr überrascht. Der Schreibstil der Autorin hat mir schon damals gefallen. Er ist schön locker und flüssig, lebendig und nicht abgehakt. Überrascht hat mich, dass mir zum ersten Mal tatsächlich ein Hörbuch gefallen hat. Und lag primär daran, dass sich Sprecherin und Schreibstil der Autorin gut miteinander vertragen haben. Es hat sich wirklich sehr angenehm und flüssig angehört, sodass ich ständig mehrere Stunden am Stück durchgehört habe. Normalerweise breche ich Hörbücher noch vor den ersten drei Kapiteln ab, aber jetzt habe ich Lust auf mehr. Das Buch an sich hatte seine positiven und seine negativen Aspekte. Das beste an dem Buch war, meiner Meinung nach, die ganze Storyline. Es keiner dieser Romane bzw. Liebesgeschichten, bei dem es um eine Literaturstudentin oder um einen Badboy mit mysteriösen Geheimnissen und dunkler Vergangenheit geht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe diese Art von Geschichten. Sehr sogar. Aber "Trust" war eine sehr willkommene Abwechslung. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es ist ein schöner Mix aus Spannung, Entspannung und ein wenig Romantik. Irgendwo gibt es sicher ein ähnliches Buch mit einer ähnlichen Storyline, immerhin kann man das Rad nicht neu erfinden, aber bisher ist mir die Story so noch nie unter die Nase gekommen und ist etwas außergewöhnlicher als die anderen Geschichten. Ein weniger guter Punkt sind die Charaktere. Die haben mir nämlich recht wenig gefallen. So ging es mir vor allem mit Edie. Ich empfand sie als naiv und nicht sehr reif. Gut, es geht um Highschool-Schüler, aber bei dieser Storyline hätte ich mir einfach ein wenig mehr Seriosität anstatt der "Ich-scheiß-auf-alles"-Einstellung vorgestellt. Mir kam alles ein wenig zu oberflächlich vor. Es haben sich viele Stellen geboten, in denen die Autorin richtig in die Tiefe graben konnte, aber es ging mir einfach nicht tief genug. Es gab hin und wieder offene, verletzliche und tiefgründige Gespräche und Informationen im Zusammenhang mit den Charakteren, aber das alles wurde dann von unmittelbar banalen Sachen untergraben und vergessen. Mit John war die Sache noch komplizierter. Dadurch, dass er sehr verschlossen ist, erfahren wir anfangs eher wenig über ihn und da es keine Kapitel aus seiner Sicht gibt, bekommen wir noch später einen Einblick in seine Gefühle und Gedanken, was ich sehr schade finde, weil er mir als Charakter um einiges interessanter vorkam als Edie. Bei ihm könnte ich mir eine traurige und vielversprechende Hintergrundgeschichte vorstellen, von der wir leider so gut wie nichts erfahren haben. Auf seine Gefühle wurde weniger eingegangen, sodass die Geschichte zu einseitig gewirkt hat und bei John konnte ich so gut wie keinen Tiefgang feststellen. Alles in einem lässt sich hier nur sagen, dass es mir nicht möglich war, eine Verbindung zu den Charakteren aufzustellen. Es konnte sich wenig Empathie und Mitgefühl entwickeln, ich hab' nicht wirklich mitfiebern können und von Schwärmerei war erst gar nicht die Rede. Das emotionalste waren wahrscheinlich die prickelnden erotischen Szenen. Aber da das kein Erotik oder Dark Romance Roman ist, sollte das nicht zwingend so sein. Auf die Nebencharaktere wurde ebenso wenig eingegangen. Parallel hätten sich noch einige Interessante Geschichten spinnen können, aber leider waren die Nebencharaktere teilweise mehr ein Lückenfüller, als wirklich Teil der Geschichte. Ein wenig mehr zusätzliches Drama und Informationen bzw. Geschichten zu den weiteren Charakteren, hätten echt nicht geschadet. Mir war das Buch einfach zu sehr auf einen Charakter festgesessen. Fazit: "Trust" ist ein spannendes Buch mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte, die man so nicht jeden Tag liest. Auch wenn es zu einseitig schien, wenige Emotionen bereit hielt und alles in einem zu oberflächlich war, hat es sich angenehm und spannend lesen lassen.

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