Wolfhound
Die Nightingale-Schwestern ist der Auftakt einer Reihe über die Lehrschwestern des Nightingale Krankenhauses in London. Aber das Buch ist auch so viel mehr. Es ist der Spiegel der Gesellschaft Englands kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Es ist ein Buch über Klassenunterschiede, Liebe umd Freundschaft. Und natürlich auch ein Buch über Medizin. Natürlich nimmt das Thema Medizin in Form der Unterrichtsstunden und der Stationsarbeit der Schwestern einen großen Raum ein, aber ohne Lehrbuchhaft dem Leser das Medizinwesen aufdrängen zu wollen. Sehr geschickt wird hier der Alltag mit ganz gewöhnlichen Problemen und Hindernissen verwoben, denn wie jeder andere Mensch haben die Mädels Träume, Familienprobleme und Liebesstruggle. Alle Aspekte werden mehr oder weniger gleichberechtigt behandelt, ohne dass ein Bereich alles andere überlagert. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere gefallen mir alle sehr gut. Ja, auch die weniger sympathischen. Die gehören nun mal dazu und sind sehr gut getroffen. Da dies der erste Teil der Reihe ist, bin ich sehr gespannt auf die weitere Charakterentwicklung. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Autorin schafft es perfekt, Spannung aufzubauen und den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Dennoch hat mir das letzte Quäntchen gefehlt, wobei ich nicht sagen kann warum und was.