Callie Wonderwood
Normalerweise lese ich wenig historische Bücher, aber dieses Buch rund um Hexen und Hexenjagd im 16. Jahrhundert, hat mir richtig gut gefallen. Zunächst beschäftigt sich das Buch mit dem blutigen Konflikt zwischen Hexen und dem König und dessen Hexenjägern. Ich fand die brutalen Hexenverbrennungen und auch ihre Verfolgungen im Buch sehr gut dargestellt. Insgesamt ein interessantes Hexen-Konzept, in dessen Welt es aber auch noch andere paranormale Wesen wie Wiedergänger oder Dämonen gibt. Die Hexen und Zauberer mochte ich gleich von Anfang an, obwohl die Protagonistin (zunächst) auf der anderen Seite steht. Zitat : ''Hexen und Hexenmeister hassen nichts so sehr wie die Erkenntnis, dass ich in ihrem Zuhause gewesen bin und ihre geheimsten Verstecke ausspioniert habe [...] . Vor mir ist kein Versteck sicher., Ich finde alles, was Hexen und Zauberer zu verbergen haben." Die Atmosphäre im Buch war sehr bildlich und passend zu dem, was die Autorin erschaffen hat. Ihr Schreibstil war sehr flüssig, die spannende Geschichte lies sich schnell und angenehm lesen. Elizabeth mochte ich als Charakter gerne, obwohl ich es am Anfang ein wenig nervig fand, wie sie sich abhängig von Caleb gemacht hat und wie sehr sie ihn bewundert hat. Gut gefallen hat mir, dass sie eine große Charakterentwicklung durchmacht. Sie hinterfragt das Gelernte und handelt immer mehr selbstständig. Sie entdeckt eine neue Seite an sich, die nicht mehr an Caleb orientiert ist und verfolgt nicht mehr willenslos Befehle. Die Truppe rund um Nicholas fand ich toll, ich mochte die Charaktere unwahrscheinlich gerne. Besonders der Heiler John, mit seiner liebenswürdigen Art, der sich auch Unbekannten und Feindlichem gegenüber schließlich offen zeigt und Fifer, die nach außen eher unfreundlich wirkt. Auch Nicholas mochte ich irgendwie gerne. Man lernt zwar nicht so viel von ihm kennen, weil andere Charaktere dominieren, aber er war mir gleich sympathisch. Die Nebencharaktere haben insgesamt viel Tiefe und haben jeder etwas Besonderes an sich. Caleb war für mich ein verbissener und ehrgeiziger Charakter, bei dem ich nicht genau sagen kann, ob ich ihn mag oder nicht. Die Gegenseite war auch sehr gut dargestellt. Brutal, machtvoll und unberechenbar. Zitat : ''Der Schmerz ist so schlimm, als würde ich im Feuer brennen. Als würde man mir in jedem Zentimeter Fleisch einen Dolch bohren. Was fehlt, ist das flatternde Gefühl der Heilung." Der Handlungsstrang war fesselnd, spannend, voller kleiner Überraschungen und mit einem Plot-Twist, mit dem ich nie gerechnet hätte. Toll fand ich auch, dass die Charaktere während dem Buch ab und zu wieder an anderen Orten sind. Dadurch lernt der Leser immer wieder Neues kennen und es wird nie langweilig. Und eine Lieblingsszene hab ich gar nicht, weil mir so viele Momente so gut gefallen haben und auch teilweise immer noch in meinem Kopf herumspuken. Das Thema der Illusionen am Ende des Buches war ein guter zusätzlicher Aspekt. Im Vordergrund der Geschichte steht zwar das Ziel, aber die kleine Liebesgeschichte fand ich auch sehr süß und schön. Fazit : Historisches, spannendes Fantasy-Buch rund um Hexen und ihrer Verfolgungen und Verbrennungen, mit toller Handlung und interessanten Charakteren.