schokoflocke
Ein durchwachsener Debüt " Wenn sich die Schönheit vom Lande mal aufhübscht, bleibt von der Schönheit nicht viel übrieg, aber umso mehr vom Land. " Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil die Autorin eine bekannte Kabaretistin ist und ich mit Humor, Sarkasmus und Gesellschaftkritik gerechnet habe. Das alles hab ich in dem Bch auch gefunden, das Leseerlebnis würde ich aber vorsichtig als durchwachsen bezeichnen. Anfangs hat mir die Geschichte gut gefallen. Die besondere Oma-Enkel Beziehung und Großmutters Jugend in der Nachkriegszeit auf eine einzigartige und sarkastische Art erzählt - das fand ich wirklich witzig und erfrischend anders. Recht schnell merkt man aber, warum ein Bühnenprogramm nicht so lange dauert, irgendwann ist die Luft einfach raus und das Witzige nicht mehr witzig. Ab diesem Moment fand ich den Roman ziemlich ermüdend, später sogar teilweise langweilig. Zugegeben, die Autorin spricht zwischendurch viele wichtige und interessante Themen an, aber für mich war die Geschichte als Ganzes einfach nicht stimmig. Es gab schöne und kluge Fragmente, dann derbe und vulgäre, von den zweiten für meinen Geschmack zu viele. Besonders schlimm fand ich, dass das Humorvolle oft ins Bizarre überging, mir war das einfach zu viel. Eine wilde Mischung, die mich leider nicht überzeugen konnte, nur teilweise unterhaltsam. Dazu kommt noch, dass die Sprache für Nicht-Österreicher ziemlich schwierig ist und den Lesefluss stört. Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, für mich war der Debüt sehr durchwachsen.