julemaus94
Langatmiges von einer Superheldin Ein Thriller sollte spannend, fesselnd und kurzweilig geschrieben sein, um den Leser zu unterhalten und bei Stange zu halten. Das ist Andreas Pflüger mit seinem Einstieg in die Jenny Aaron-Reihe nicht so ganz geglückt. Die Geschichte um eine blinde Ermittlerin, die sich in ihrem neuesten Fall mit alten Bekannten konfrontiert sieht, beginnt dabei eigentlich vielversprechend. Allerdings hatte ich schon mein größtes Problem mit dieser Titelheldin. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass ein Mensch mit viel Training und gutem Willen über sich und seine körperlichen Einschränkungen wie Blindheit aufgrund einer Verletzung hinaus wachsen kann. Allerdings wirkt Frau Aaron zu makellos, zu übermenschlich perfekt. Keiner ihrer ehemaligen Kollegen hat etwas an ihr auszusetzen, vielmehr wird sie von allen wie auf Händen getragen. Allgemein fand ich die Gruppendynamik der Figuren etwas befremdlich, sie erinnerte mich zu sehr an Platzhirschgehabe und wirkte viel zu aufgesetzt. Und auch die eigentliche Handlung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Zu oft wechselt die Erzählung unbemerkt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Zudem reißt der Lesefluss dank (meiner Meinung nach) unnötiger Einschübe über Aarons Vorlieben und Abneigungen immer wieder ab. Außerdem entwickelt sich die Geschichte meines Erachtens zu oft aufgrund unglaubwürdiger Zufälle und wirkte im Großen und Ganzen etwas an den Haaren herbei gezogen. Zu guter Letzt konnte auch Nina Kunzendorf als Erzählerin des Hörbuches kaum Spannung aufbauen, zu monoton war ihre Sprechweise. Fazit: Alles in allem gab es gute Ansätze, das Buch konnte mich aber in seiner Gesamtheit überhaupt nicht überzeugen.