stephanienicol
Andrew Knight ist ein berühmter Küchenchef, der aber kurzerhand beschließt, dass er erst einmal genug von der Großstadt und seinem Restaurant hat und sich daraufhin auf den Weg nach Maine macht. Unterwegs trifft er dann auf Brooke Day, die zur Zeit ganz alleine das Restaurant ihres Vaters leitet und dort auch die Küchenchefin ist. Doch Brookes und Andrews Küche könnte nicht unterschiedlicher sein. Trotzdem findet Andrew Gefallen an Brookes Essen und entschließt sich spontan, ein paar Tage länger als geplant bei Brooke zu bleiben… Mal ganz abgesehen davon, dass Poppy J. Anderson wahrscheinlich jedem ein Begriff sein dürfte, ist sie doch die Selfpublishing-Queen schlechthin und eine großartige Autorin, so habe ich etliche ihrer früheren Bücher allesamt verschlungen. Anderson schaffte es einfach jedes Mal, nicht nur eine tolle Story zu liefern, sondern auch sympathische Charaktere und in ihre Geschichten die genau richtige Mischung von Liebe und Humor zu packen. Insofern war ich natürlich unheimlich gespannt auf ihre neueste Reihe, die zudem mit einem unglaublich hübschen Cover daher kommt. Diese Geschichte macht einfach nur großen Spaß und ist Lesefreude pur. Anders kann man es fast nicht sagen. Andrew und Brooke mochte ich beide als Charaktere unfassbar gerne, auch wenn Andrew hin und wieder etwas schwächelte, was seine Charakterzüge angeht – aber das ist ja vollkommen in Ordnung. Nicht jeder Charakter kann den eigenen Traumtyp-Vorstellungen entsprechen. So oder so entwickeln die beiden Charaktere bereits von Anfang an eine fantastische Chemie und die Dialoge zwischen den beiden habe ich mitunter am liebsten verfolgt. Da sie sich insbesondere anfangs vorwiegend streiten, fliegen zwischen den beiden unfassbar viele Funken und das merkt man als Leser auch sofort. All diese Gefühle bringt Anderson einfach perfekt rüber – sie kann ihre Leser schlichtweg von der ersten bis zur letzten Seite an an die Geschichte fesseln und gerade auch deswegen lese ich ihre Bücher so gerne. Selbstverständlich kommt auch das Kochen nicht zu kurz. Ganz im Gegenteil – ein Großteil der Handlung spielt sich in einer Küche oder rund um das Thema gutes (und besseres) Essen ab. Egal was ihr persönlich gerne esst – euch wird während der Lektüre garantiert der Hunger packen, denn Andrew und Brooke kochen und essen so viel, dass da sicherlich auch das eigene Lieblingsessen dabei ist. Ich persönlich liebe es ja, wenn Bücher auch noch Rezepte aus der Handlung mit beinhalten, insofern war auch das wieder so ein kleiner Pluspunkt bei mir. Allerdings habe ich diesmal nicht unbedingt ausschließlich Positives zu erzählen. So mochte ich im Großen und Ganzen die Geschichte wirklich sehr, sehr gerne – leider war sie mir letztendlich doch etwas zu vorhersehbar. Selbstverständlich ist das jetzt nicht der Typ Buch, bei dem der Handlungsverlauf oder das Ende der Story irgendwie eine riesengroße Überraschung ist. Der ungefähre Verlauf wird jedem erfahrenen ChickLit-Leser auf den allerersten Blick klar sein. Tatsächlich konnte mich hier aber wirklich rein gar nichts überraschen – da fand ich die ein oder andere Szene dann doch etwas zu klischeehaft und offensichtlich und hätte mir wenigstens ein oder zwei Überraschungen und kleinere Wendungen gewünscht, um einfach nicht eine so offensichtliche Geschichte zu haben. Zumal es im Grunde genügend Stoff gab, den man für so etwas verwenden hätte können und ich weiß, dass die Autorin es sehr viel besser kann und mich sonst auch vollends überzeugen konnte. Davon aber abgesehen ist „Taste of Love – Geheimzutat Liebe“ eine unfassbar unterhaltsame und wunderbar romantische, aber nicht zu kitschige Liebesgeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und zudem noch ein guter Auftakt einer sehr vielversprechenden Reihe.