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Hoppsi

Posted on 21.9.2020

Das Buch ist tatsächlich wie ein Sturm, der einen Orkanartig in seinen Bann zieht und ich dessen Sog beim Lesen nicht entkommen konnte. Ungeschönt werden wir in das Leben, welches Madonna führt geworfen. Es ist die Hölle. Sie lebt an einem Ort purer Finsternis, vielleicht scheint das Licht durch den Schlitz unter der Tür, doch wenn sich dieses öffnet, werden ihr grausame Dinge angetan. Ein Wunder das sie noch nicht gänzlich gebrochen ist. Denn egal wie sehr sie auch verletzt wird, sie wird immer wieder zusammen geflickt. An diesem Ort, an dem sie lebt, gibt es regeln, alles muss seine Ordnung haben. Die Mädchen müssen immer ordentlich aussehen, sie müssen essen und sich sauber und rein halten. Sie selbst hält sich am Leben, durch die Hoffnung auf Flucht und Rache. Durch glückliche Fügungen gelingt ihr die Flucht. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung, doch vieles ist schon so lange her, sie hat ihren Namen vergessen und den Ort der einst ihr Zuhause war. Sie will ihren früheren geliebten Shark finden, er ist der Schlüssel zu all ihren offenen Fragen. Sowohl die Flucht, als auch die Suche sind extrem spannend, Stück für Stück erfahren wir etwas von ihrem Leben bevor Sie in der Zelle landete. Sie bereist die Orte an denen Sie mit Shark war, in der Hoffnung ihn dort zu finden. Im sogenannten „Funkhaus“ wo sie selbst einige Zeit gelebt hatte, findet sie in den Geschwistern Star und Moonlight zwei Begleiter, die ebenfalls schlimmes erlebt haben. Gemeinsam begeben sie sich nun zu dritt auf die Suche nach Shark. Doch sie werden verfolgt und die Feinde kommen näher. Es gelingt Michaela Kastel, über das gesamte Buch hinweg das Gefühl zu erzeugen, dass man nicht aufhören möchte bzw. kann mit dem Lesen. „Ich bin der Sturm“ enthält so viel Dunkelheit, Grausamkeit und Bosheit, dass es wohl niemanden kalt lässt. Die große Kunst die der Autorin gelungen ist, ist es trotz allem, Liebe in dieses Chaos und die Zerstörung zu bringen. Diese Liebe ist so zart wie ein Schmetterling der gerade das erste Mal fliegt, dadurch war für mich die Wirkung gigantisch. Geschickt sind auch einzelne Fäden der Handlung verwoben, so dass ich am Ende einen wirklichen AHA Moment hatte und der Bezug zum Titel im letzten Abschnitt auf grandiose Art und Weise gezogen wird. Ein Buch welches mich erschaudern, mitfiebern und mitleiden lies, welches aber ganz große Klasse ist. Michaela Kastel, ist eine Autorin die ich im Auge behalten werde.

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