Lena
Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ... Mit dem Wissen von diesem Klappentext habe ich begonnen, das Buch zu lesen. Habe mich darauf gefreut, wie alles auf den Punkt hinaus läuft, an dem Noah dem Ungeheuer die Türe öffnet. Und je länger ich gelesen habe, desto mehr habe ich bemerkt, dass der Klappentext meiner Meinung nach nichts mit der Handlung (der ersten 200 Seiten, mehr habe ich nicht gelesen) zu tun hat. Für mich waren so gut wie keine Horrorelemente eingearbeitet, was sehr schade ist, da die Idee des Buches Potential hat. Das ganze Buch wird aus der Sicht von Noah erzählt. Der jüngste Sohn der Turners .Auch Szenen, die er noch nicht erlebt hat, werden aus seiner Sicht erzählt. Wie beispielsweise das Kennenlernen seiner Eltern. Für mich war es sehr gewöhnungsbedürftig. Ein positiber Kritikpunkt ist, dass man sehr viel über die Vergangenheit von Harry und Margarete (die beiden Eltern der drei Kinder) erfährt. Dadurch bekommt das ganze Struktur und Tiefe. Man erfährt, wieso die beiden ein Horrorhaus bauen wollen und man erlebt hautnah, wie zwischen den beiden nicht alles immer rund läuft. Es sind sehr viele positive Aspekte dabei. Nur hat mich am meisten gestört, dass ich nicht das bekommen habe, was ich erwartet hatte. Und das nahm die Lust am Lesen, wenn man auf einen gewissen Punkt hin fiebert, weiß, dass er kommen wird... und dann kommt er irgendwie nicht. Das ganze soll meine eigene Meinung dazu widerspiegeln. Ich sehe es als sehr wahrscheinlich, dass jemand anderes das Buch sehr lieben wird. Für mich war es irgendwie etwas enttäuschend, wenn in den ersten 200 Seiten kaum etwas passiert, was im Klappentext erwähnt wurde und worauf man sich gefreut hat. Das solll nicht heißen, dass das Buch schlecht war. Keineswegs. Der Schreibstil war wirklich toll und auch die Szenen eindrucksvoll beschrieben. Ein wirkliches Horrorbuch oder zumindest ein kleiner Nervenkitzel ist es nicht. Die Monster, die sie anscheinend sehen, wurden auch nie beschrieben. Der einzige "Hinweis" der ersten 200 Seiten darauf war, dass die Tochter der Turners etwas in ihrem Fenster gesehen hatte. Was es war weiß man nicht, denn aus Noahs Sicht hat man nur einen Schrei gehört. Alles in allem ist es gewiss ein gutes Buch, wenn man sich zuvor den Klappentext nicht durch gelesen hat. Denn der Schreibstil, als auch die Art, wie es erzählt wurde, ist mir positiv aufgefallen. Wirklich abgeholt hat es mich aber nicht