Janas.Booklove
„Die letzte erste Nacht“ von Bianca Iosivoni ist der dritte Teil ihrer „Firsts“-Reihe. In diesem Buch lernen wir Protagonisten Tate und Trevor näher kennen. Tate möchte unbedingt herausfinden, was mit ihrem Bruder geschehen ist, da sie dem Polizeibericht keinen Glauben schenkt. Aus diesem Grund studiert sie an der gleichen Universität wie ihr Bruder. Auch ihr Studienfach hat sie bewusst gewählt. Tate ist eine starke Persönlichkeit, die nie aufgibt. Sie gibt erst dann Ruhe, wenn sie das hat, was sie wollte. Ein richtiger Sturkopf und das wissen ihre Freunde auch. Doch jeder harte Kern hat auch eine weiche Schale. Trevor dagegen ist eher der zurückhaltende Typ. Ich konnte aus ihm einfach nicht schlau werden. Er ist sich seinen Gefühlen selbst nicht bewusst und schwankt immer zwischen den beiden Optionen (Fernhalten vs. Nähe zulassen). Ich muss ehrlich sein, dass mich das am Anfang sogar ein wenig aufgeregt hat, da man nicht mit den Gefühlen anderer spielen sollte! Trevor konnte sich nie zu 100% für etwas entscheiden und es fiel ihm allgemein schwer, wie er mit Tate umgehen soll. In einem Moment spielte er den Beschützer, im anderen war er schroff zu ihr. Als ob er unter Stimmungsschwankungen litt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich ihn im Nachhinein ein klitzekleines bisschen besser verstehen konnte und dass sein Grund wirklich zum Verzweifeln ist. Der Anfang war in meinen Augen ein wenig langatmig. Es war ein ständiges Hin und Her zwischen „Wollen“ und „Nicht wollen“ und es passierte nicht wirklich etwas. Ich finde, man hätte den Anfang ein wenig kürzen können. Das ist aber Ansichtssache und hat meinen Lesefluss nur minimal beeinträchtigt. Denn ab ca. Mitte des Buches wurde es immer spannender. Es fühlte sich so an, als ob man gemeinsam mit Tate auf der heißen Spur wäre. Man konnte richtig mitfiebern und hoffte auf ein anderes Ergebnis als auf eine Bestätigung des Verdachts. Die anderen Protagonisten kennt man ja aus den vorherigen Bänden (wenn man sie gelesen hat, was aber kein Muss ist, um mitzukommen). Sie sind ein wenig im Hintergrund gehalten, aber treten somit auch recht passend auf. In diesem Band dreht sich halt eben alles nur um Tate und Trevor. Das Ende finde ich sehr gut gelungen. Es wirkt überhaupt nicht überstürzt, sondern kommt sehr realistisch rüber. Alles braucht ja seine Zeit. Biancas Schreibstil gefällt mir richtig gut. Sie schreibt „Die letzte erste Nacht“ sehr humorvoll, aber auch gefühlvoll. Wir erleben viele Höhen und Tiefen – letzteres eher mehr. Das Cover hat ein Wiedererkennungsmerkmal – man erkennt sofort, dass dieses Buch zu der „Firsts“-Reihe von Bianca Iosivoni gehört. Ich finde, es ist typisch genremäßig (New Adult) gehalten (wegen der abgebildeten Personen), aber so konnte ich mir die beiden Protagonisten auf jeden Fall viel besser vorstellen. „Die letzte erste Nacht“ hat mir insgesamt ganz gut gefallen! Am Anfang habe ich mich wegen der oben genannten Gründe ein wenig schwergetan, in die Geschichte hineinzufinden. Doch ab Mitte des Buches wurde es richtig interessant und es hat mich sehr gefesselt. Daher vergebe ich 4/5 Sterne und somit natürlich eine Leseempfehlung!