ankasgeblubber
Ein Buch, das auf einer Pferderanch spielt und mit einer taffen Protagonistin beginnt, die den Jungs beim Bullenreiten zeigt, wo der Hammer hängt, kann doch nur gut sein, oder? Ich habe mich im Setting von „Ewig Dein – Deathline“ sofort wohlgefühlt. Die 16-jährige Josie war mir von Anfang an sympathisch und der geheimnisvolle und unheilvolle Dunst, der durch die Seiten waberte, hat mich neugierig gemacht. Obwohl der Prolog bereits verrät, dass etwas Schlimmes passieren wird, startet man ganz entspannt und ein bisschen belustigt in die Geschichte. Josie ist mit ihrem besten Freund auf einem Stadtfest und begegnet dort dem attraktiven Yowama Ray. Die Yowama bewohnen ein nahe gelegenes Reservat und sind in dieser Geschichte für den mystischen Touch verantwortlich. Ich fand es klasse, dass wir es in dieser Romantasy-typischen Geschichte nicht mit den üblichen, übernatürlichen Wesen zu tun bekommen, sondern ein bisschen etwas über die Kultur der Indianer erfahren dürfen. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich euch erzähle, dass es nicht bei der einen Begegnung zwischen Josie und Ray bleibt. Die zwei sehen sich kurze Zeit später wieder und Josie verliebt sich Hals über Kopf in den jungen Mann, der ein übermächtiges Geheimnis mit sich trägt. Hier wird geschwärmt, gesäuselt und nicht mit romantischem Kitsch gespart, dennoch bietet die Geschichte weitaus mehr. Ich erfuhr von dem schweren Schicksalsschlag, der Josies Familie heimgesucht hat und nahm am harten Arbeitsalltag auf der Ranch teil. Betreuung der Feriengäste, Einreiten der Mustangs, Pferdepflege und und und. Josie hat viel um die Ohren, zum Glück kann sie da auf die Unterstützung ihrer Freunde zählen. Doch auch die sind nicht ganz bei der Sache, denn seit kurzem passieren merkwürdige Dinge in der Kleinstadt… Ich bin noch immer ganz hin und weg von diesem schönen Buch und denke gern an die Lesezeit, die ich mit „Ewig Dein“ verbringen durfte, zurück. Auch wenn sich die Geschichte in die Riege der seichten Romantasy-Literatur für junge LeserInnen einreiht und dabei teilweise naiv-kitschig und vorhersehbar ist, habe ich mich pudelwohl gefühlt. Die Story mit ihrem schönen Setting und ihren liebevollen Charakteren hat einfach Charme und weiß zu unterhalten. Sie hat mich aus meinem Alltag entführt und mich nach einem stressigen Arbeitstag in eine andere Welt gelockt. Gern habe ich mir nach langer Zeit mal wieder eine rosa-rote Brille aufgesetzt und bin mit Josie in die Geheimnisse der Yowama eingetaucht. Der fantastische/mysteriöse Anteil war für meinen Geschmack perfekt dosiert. Gern hätte ich noch mehr über die Yowama erfahren und hoffe, dass ich im zweiten Band dieser Dilogie weitere, tiefere Einblicke bekomme. Das Ende macht auf jeden Fall sehr neugierig auf die Fortsetzung, an der die Autorin gerade schreibt. Es wurde spannend, gefährlich, dramatisch und sogar ein bisschen emotional. Wer „Ewig Dein“ auseinandernehmen will, stößt mit Sicherheit auf einige Punkte, die sich kritisieren lassen. Wer jedoch ein leichtes, unterhaltsames Buch zum „Abschalten“ lesen möchte, wird hier fündig und mit einer sowohl sehr süßen als auch mysteriösen Geschichte in einem atmosphärischen Setting belohnt.