norgenz
Interessanter und zugleich erschreckender Weltentwurf Margaret Atwood beschreibt eine bedrückende und hoffnungslose Welt, wobei die Atmosphäre in diesem Buch sehr ruhig ist. Die Geschichte ist aus Sicht der Magd Desfred, die neu in einem Haushalt ist, um dort mit dem Mann ein Kind zu bekommen. Der Leser erfährt durch die Ich-Perspektive Desfreds sehr gut ihre Gedanken und lernt ihre Welt nach und nach kennen, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Ebenso wie Desfreds Gedanken ist ihre Umgebung gut beschrieben, sodass man sich ihre Welt sehr gut vorstellen konnte. Durch ihre Gedanken, die öfters mal in die Vergangenheit schweifen, als sie noch ein normales Leben hatte und in die Zeit, als das Land sich veränderte, erfährt man, was ihr heute fehlt und wie es zu der Veränderung kam. In diesen Abschnitten war die wörtliche Rede allerdings nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sodass deren Anfang und Ende schwer zu erkennen waren. Oft habe ich diese erst erkannt, nachdem ich den entsprechenden Abschnitt gelesen hatte. Am Schluss wird es nach der langen ruhigen, aber nicht langweiligen Schilderung sehr spannend. Das Ende ist Atwood gut gelungen, realistisch und passt sehr gut zum Buch. Fazit: "Der Report der Magd" beinhaltet einen interessanten und zugleich erschreckenden Weltentwurf. Die Situation der Protagonistin wird anschaulich und realistisch beschrieben. Lesenswert!