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Posted on 18.9.2020

Die besten Künstler sind die, die am meisten leiden. Leid schafft Kunst. Aufgrund dieser These manipuliert sein Manager, der ihm von klein auf zur Seite steht, Vincent immer wieder, damit er zu einem grandiosen Künstler wird, der seinen Schmerz und sein Leid in seiner Kunst verarbeitet. Vincent, ein von Natur aus äußert Begabter Junge aus einer dysfunktionalen Familie nimmt in der Geschichte, auch wenn Sie seinen Namen trägt und von ihm handelt, einen farblosen Charakter, der sich eigentlich nur über seine Kunst definiert und sich daran misst, dessen Leben immer von anderen in die gewünschten Bahnen gelenkt wird. Vincent bleibt dabei eine Hülle, während vor allem der Charakter des Erzähler Harlan und auch der restlichen Figuren stark beleuchtet wird und in die Tiefe geht. Joey Goebels Vincent ist ein mehr als gelungener Roman, indem der Autor auf ironische Weise mit der Unterhaltungsbranche abrechnet und über dem immer die Frage steht, ob man durch gezieltes Erzeugen von Leid einen begabten Menschen dazu bringen kann, dass er große Kunst schafft zieht darüber am Ende selbst Resümee, welches sich wohl mit folgendem Zitat zusammenfassen lässt. „Kunst sollte organisch wachsen und nicht produziert werden“ s.395

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