bibliophiler_booknerd
"Sie denkt, dass alles, was hier an diesem Ort passiert, das Vergehen von Zeit ist. Das Meer und seine unermüdliche Vertilgungsarbeit sind die wahrhaftige Entsprechung der vergehenden Zeit." [5%] Mir fehlen gerade ein wenig die Worte, nicht aus dem Grund, weil mir das Buch so gut gefallen hat, sondern weil ich fassungslos bin, wie gekonnt man eine Geschichte gegen die Wand fahren kann... Ich lese gerne Zwischendurch Literatur, ich liebe wunderschöne Phrasen, die quasi nach Markieren schreien, Worte, die mich innerlich erschüttern, mich wieder neu zusammensetzen, eine neue Perspektive zeigen, aber dieser Schreibstil war einfach...furchtbar. Meine ehemalige Deutschlehrerin hätte Freude oder auch nicht, an diesem furchtbaren Schreibstil gehabt. Wortwiederholung über Wortwiederholung (nervig!), vielleicht habe ich es nicht verstanden, aber es war langweilig, trocken und unglaublich schwer zu lesen. Die fast 300 Seiten haben sich nicht wie 300 Seiten gelesen, sondern wie 900. Ich bin einfach nicht vorangekommen! Es gibt keinen für den Leser ersichtlichen roten Faden, es sind einfach nur Szenen aneinandergereiht, die nichts gemeinsam haben, außer, dass sie auf Malé oder in der Nähe angesiedelt sind. Ich konnte leider nichts aus der Geschichte mitnehmen, außer das Zitat da oben, welches ich eigentlich ganz gelungen finde! Das ist in diesem Zusammenhang auch das Tragische! In manchen Sätzen haut er etwas Tiefgründige raus, aber einfach nicht genug! Duzente Fragmente,wirre Gedankengänge, Langeweile und einfach ein dreckiges heruntergekommenes Malé, in dem sich quasi seltsame Menschen vor der Welt verstecken. Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen an das Ganze herangegangen, aber die Bewertungen, die ich gesehen habe, klangen auch nicht viel besser. Ich habe einen kontinuierlichen Erzählstrang erwartet, einen Protagonisten, der mich mitreißt, eine Zukunftsvision, die mich wachrüttelt, aber dennoch authentisch ist. Bekommen habe ich einen langweiligen, komischen, harten Knochen Literatur. Ich vergebe 1/5 Sterne. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch...ich hätte die Geschichte sehr gerne gemocht, besonders, weil sie auf der Longlist für den Buchpreis steht...