Linda
Mit Band 5 werden die Game of Thrones Bände richtig dick. Schlappe 720 Seiten hat die erste Hälfte des englischen dritten Bandes und der Leser wird von den verworrenen Strängen aus Krieg, Politik und Allianz so gefangen, dass man manchmal einfach nur den Überblick verliert. An manchen Stellen hätte ich gerne all die unwichtigen Ritter und Knappennamen gestrichen und gerne eine PowerPoint eingefügt, die alles schön erklärt. Allerdings kann ich mit dem Chaos leben. Westeros ist ein sehr realistisches mittelalterliches Reich. Krieg braucht Zeit, Politik ist das wahre Fallstrick aller Könige und irgendwo muss man Abstriche machen können. Wenigstens war ich mittlerweile soweit, alle wichtigen Figuren (tot oder lebendig) sofort einordnen zu können. (Mehr oder weniger.) Durch die vielen Perspektiven, die oft ganz andere Ziele verfolgen - besonders das Dreieck Jon - Tyrion - Dany fand da sehr spannend - kann man schon mal verwirrt werden. Gewisse Figuren kenne ich nur im Zusammenhang mit anderen und so weiter. Aber das ist eben der persönliche Galgen von GoT und wenn man sich darauf einlässt, ist es wirklich eine beeindruckende und äußerst sorgfältig konstruierte Geschichte. So langsam hat man Figuren liebgewonnen, tausend Mal seine Meinung geändert und doch kann man sich nie sicher sein, was als nächstes passiert. Also ich warte gerne jahrelang auf die nächsten Bände.