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Seitenfetzer

Posted on 18.9.2020

Keine Helden erwartet uns mit einer wirklich spannenden Welt. Auf vergleichsweise wenig Seiten werden wir vom Betrüger-Alltag bis hin zu kosmischen Gefahren und alten Legenden geführt. Dabei begleiten wir Charaktere, die ihre kantigen Macken haben, statt abgerundet-perfekt zu sein. Wer uns neben zahlreichen gefahren aber auch begegnet, sind etliche Fehler. Doppelte Artikel, Zeilenumbrüche nach dem ersten Wort des Satzes, uneinheitliche Groß- und Kleinschreibung bei Pronomen, Punkt-Leerzeichen-Punkt-Absurditäten – all das ist einfach durchs Lektorat durchgerutscht. Und gerade zu Beginn des Buches lenkt das unheimlich ab. Auch die Kämpfe waren für mich manchmal zu unübersichtlich, sodass Leute plötzlich an Stellen standen, wo nach meinem inneren Auge überhaupt kein Platz gewesen wäre. Außerdem wirkte die Liebesgeschichte zwischen zwei männlichen Charakteren, die nebensächlich in die Geschichte hineingeworfen wurde, eher hölzern auf mich. Sie vermittelte weniger das Gefühl von fluffiger Verliebtheit, sondern eher steife Planung. Dennoch fand ich die Beschreibung dessen, was am Grunde des Mahlstroms liegt, und welche Mächte in dieser Welt wirken, spannend genug, dass ich noch weitere Geschichten aus demselben Universum lesen würde – dann aber bitte mit einem besseren Lektorat. Fazit Keine Helden hat Charaktere mit Ecken und Kanten in einer spannend ausgearbeiteten Welt. Noch kantiger ist leider das Lektorat, denn unzählige kleinere Fehler haben sich in den Text geschlichen und auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen. Dennoch vergebe ich für die Schrecken, die am Grunde des Mahlstroms lauern, 2 1/2 von 5 Sternen.

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