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Matzbach

Posted on 17.9.2020

Der Schauspieler Lorenz Prischinger ist pleite. Angesichts einer erwarteten, aber ausbleibenden Serienrolle hat er sich zahlreiche Dinge geleistet, von denen er besser seine Finger gelassen hätte. Und nun verlässt ihn auch noch seine Partnerin, die ihn immer wieder auch finanziell unterstützt hatte. Also untervermietet Lorenz seine Wohnung und zieht in das Kinderzimmer seiner Cousine bei seinem Onkel Willi und seiner Tante Hedi. In deren Wohnung sind eigentlich fast immer auch deren Schwestern Mirl und Wetti zu Gast. Da geht eine kurze Zeit mehr schlecht als recht, doch dann stirbt Onkel Willi. Der gebürtige Montenegriner wünscht sich ein Begräbnis in seiner Heimat, dumm ist nur, dass Tante Hedi heimlich seine diesbezüglichen Ersparnisse zur Unterstützung der Tochter aufgebruacht hat. Aber der letzte Wille eines Menschen gilt als heilig, und so beschließen die drei Schwestern, die Leiche im PKW auf den 1029 Kilometer langen Weg in den Balkanstaat zu transportieren. Da alle drei seit dem Tag ihrer gemeinsamen Führerscheinprüfung kein Auto mehr gefahren haben, fällt Lorenz diese ungewollte Aufgabe zu. Onkel Willi wird ein paar Tage gefrostet, auf den Beifahrersitz seines Fiat Panda gesetzt, die drei Tanten auf den Rücksitz, und los geht die Reise ein Abenteuer voller skurriler Begebenheiten einerseits und in die Geschichte der Protagonisten andererseits. Vea Kaiser ist mit ihrem dritten Werk "Rückwärtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger" ein äußerst unterhaltsamer Roman gelungen, der den Leser mit seiner Mischung aus "glücklichen und tragischen Zufällen", wie es im Klappentext heißt, fesselt. Der Humor ist eher subtil denn schenkelklopfend, die Tanten Prischinger eigentlich nervtötend, aber eben doch auch liebenswert mit all ihren schrullen, von denen im Übrigen auch Lorenz nicht frei ist. Eindeutig eine Leseempfehlung!

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