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Der Roman „Die kleinen Geheimnisse des Herzens ” spielt in einem kleinen Hafendorf an der englischen Küste. Das Buch lässt einen in das idyllische und malerische Dorf Pengelly eintauchen. Die Handlung: May ist 110 Jahr alt und lebt in dem wunderschönen Dorf Pengelly. Mit ihrer Nachbarin Julia besteht schon seit Jahren eine gewisse Abneigung zueinander. Da den Bewohnern in diesem Dorf eine gute Nachbarschaft besonders wichtig ist, helfen sie sich gegenseitig in jeder Situation. So entsteht auch das Leih-Oma Projekt, welches die beiden alten Damen zusammenführt. Durch das Projekt legen sie die gegenseitige Abneigung voneinander ab und es entsteht eine enge Freundschaft. Auch Emily, die Enkelin von Julia, verschlägt es in das kleine Dorf, da sie sich um ihre Großmutter Julia sorgen macht, welcher es nach dem Tod ihres Ehemannes an Lebensfreude fehlt. Gemeinsam mit dem in der Nachbarschaft wohnenden Andy, welcher sich in dem gleichen Alter von Emily befindet, kümmert sie sich um die beiden älteren Damen. Cover: Das Cover des Buches passt gut zur Geschichte. Es ist durch die schönen Pastellfarben sehr ansprechend gestaltet und spiegelt die ruhige Atmosphäre wieder, die sich auch im Buch befindet. Inhalt: Die Geschichte hat einen langen Einstieg, der sich leider etwas gezogen hat. Dennoch werden bereits hier viele Geheimnisse und Handlungsstränge der Bewohner des Dorfes angesprochen, sodass der Leser dazu animiert wird das Buch nicht aus der Hand zu legen. Im Verlauf der Geschichte werden zu den einzelnen Geheimnissen immer wieder Hinweise gegeben. Dennoch bleiben diese bis zum Ende weiterhin offen, sodass die Fantasie der Leser hier angeregt wird. Das hat mir ganz gut gefallen. Leider gibt es keinen spannenden Handlungsbogen. Die Geschichte verläuft so vor sich hin, ohne das fesselnde Situationen auftreten. Ein wenig Spannung hätte dem Buch gut getan. Getragen wird die Geschichte durch die Beziehungen und die Vergangenheit zwischen den einzelnen Personen. Aus den Beziehungen der Charaktere entstehen viele verschiedene Handlungsstränge, welche interessant geschrieben sind und sich gut in die Geschichte einfügen. Doch durch die Fülle an Handlungssträngen, von denen mir einige überflüssig erschienen, zog sich das Buch sehr in die Länge. Am Ende der Geschichten hatte es die Autorin plötzlich sehr eilig, sodass viele Handlungsstränge nur kurz und knapp oder gar nicht mehr erläutert wurden. Dadurch wurden nicht alle Fragen, die ich mir während des Lesens stellte geklärt. Einige wenigere Handlungsstränge, welche bis zum Schluss ausführlich beschrieben werden, hätten das Buch zu einem gelungenen Abschluss geführt. Personen: Die Personen des Buches sind sehr ausführlich beschrieben, sodass man sich diese gut vorstellen kann. Sowohl Andy mit seiner Tochter und Emily, sowie auch die älteren Bewohner des Dorfes sind mir durch ihre sympathische Art und die besondere Persönlichkeit ans Herz gewachsen. Die Autorin schaffte es den Figuren einen lebendigen und ausgearbeiteten Charakter zu geben. Erzählweise: Der Schreibstil der Autorin ist einfach und bildlich gestaltet, sodass man sich als Leser schnell in der Geschichte verliert. Dadurch liest sich das Buch flüssig und es entsteht eine angenehme Atmosphäre. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Figuren geschrieben. Als Leser könnte man sich dadurch noch intensiver mit ihrer Gefühls- und Gedankenwelt auseinandersetzen, sodass sie einem noch liebenswerter wurden. Teilweise fand ein Perspektivwechsel auch innerhalb eines Kapitel statt, sodass dies zu Verwirrung meinerseits führte. Besonders gefallen haben mir die Briefe, die man als Leser „zusammen“ mit den Figuren lesen konnte und sich somit als Teil der Geschichte empfand. Fazit: Allgemein ist „Die kleinen Geheimnisse des Herzens“ ein schönes entspanntes Buch, welches den Leser in eine idyllische Atmosphäre entführt. Die Figuren und der Schreibstil der Autorin haben mich an das Buch gefesselt. Das Lesen der Familienbriefe ließ einen tief in die Geschichte eintauchen. Ich hätte mir dennoch ein bisschen mehr Spannung von der Geschichte rund um die Familienbriefe gewünscht. Zudem störte es mich, dass den vielen Handlungssträngen am Ende nicht genügend Raum gegeben wurden, sodass es zu einem eher abrupten Ende kam.