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erzaehlerin

Posted on 17.9.2020

Willow schweigt über das, was ihr vor einem Jahr angetan wurde. Als sie jedoch eine Rolle im städtischen Theater bekommt, sieht sie die Chance, ihre ungesagten Worte mit denen Shakespeares auf der Bühne rauszuschreien. Dort begegnet sie auch Isaac - dem vermeintlichen Bad Boy der Stadt, mit einem Alkoholiker als Vater - der brilliant auf der Bühne ist. Ihm gelingt es, ihren stummen Hilfeschrei zu hören und auch Willow beginnt, hinter seine Fassade zu blicken.... Dieses Buch hat einfach alles, was ein gutes Buch für mich haben muss: Tiefgang, Emotionen, tolle Charaktere und eine Message, die hoffentlich vielen Menschen da draußen hilft. Ich liebe diese Charaktere. Sie sind nicht nur schwarz und weiß, sondern authentisch und greifbar. Sie sind aneinander und an sich selbst gewachsen und ich habe mich so sehr in Willow und Isaac, aber auch in die Nebencharaktere Angie, Benny, Martin und seine Frau verliebt. Die Schicksalsschläge der Protagonisten sind mir unglaublich nahegegangen und ich war sehr in ihren Geschichten gefangen - bin wütend, glücklich und traurig zugleich geworden. Eine wirklich herzergreifendes Buch, bei dem Emma Scott wieder einmal bewiesen hat, was sie für eine Wort- und Geschichtenkünstlerin ist! Dieser Schreibstil - ich kriege kaum genug davon! Sogar die zwei Perspektiven - von denen ich normalerweise nicht so der Fan bin - habe ich hier mehr als genossen. Gut fand ich außerdem, dass sich die Charaktere ihres Alters entsprechend verhalten haben. Oft habe ich das Gefühl, dass Charaktere entweder sehr unreif und jung oder eben viel zu reif für ihr Alter dargestellt werden. (Was natürlich bei jedem Menschen auch super individuell ist). Hier finde ich jedoch, dass ihr Verhalten sehr gut zu den Charakteren gepasst hat. 5/5 Sterne! Das Buch braucht definitiv eine Triggerwarnung, das möchte ich hier an der Stelle anmerken. Gerade für betroffene Personen finde ich das sehr wichtig!

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