Bibliaphilia
Im letzten Teil der Reihe wird es noch einmal richtig düster, strategisch und actiongeladen. Mich hat positiv überrascht, dass es Ember Queen nach dem langatmigen zweite Teil wieder schaffen konnte, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Ich bin Dank Laura Sebastians lebendigem und mitreißenden Schreibstil nur so durch die Seiten geflogen. Die Handlung setzt genau da an, wo der zweite Teil geendet hat, und bereits in den ersten Kapiteln werden Theo und ihre Freunde mit Fragen und Problemen konfrontiert, die meine Neugier wecken konnten. Ein Großteil der Handlung nehmen Kriegsstrategien und Kampfhandlungen ein. Ich fand es etwas überraschend, dass sich Theo trotz ihrer Unerfahrenheit schon bald als große Strategin beweisen kann, aber ihre Pläne sind interessant und es kommt zu einigen Überraschungsmomenten. Nur zum Ende hin konnte ich ihr einzelne Entscheidungen und Erfolge nicht mehr glaubhaft abnehmen, weil sie mir zu einfach und kurzsichtig gedacht vorgekommen sind. Die Kampfszenen sind blutig und zeigen noch mehr Seiten der spannenden Magie der Hüter – Dank Theo erlebt man erstmals auch den zerstörerischen Einsatz von Feuermagie. Mit Brutalität wird dabei aber keinesfalls Leichtfertig umgegangen, sie verdeutlicht den Ernst und den Preis des Krieges. Theo hat mir in diesem Teil am besten gefallen. Sie ist erwachsener geworden, weiß, was sie will (auch in Bezug auf ihre Beziehungen), und scheint endlich mit sich selbst im Reinen zu sein. Die Erinnerungen an ihre Prüfungen in der Mine verdeutlichen diese Entwicklung noch einmal stark. Sie zeigen, wie sich Theo sich ihren Schuldgefühlen auseinandersetzt und ihre Verantwortung als Königin an erste Stelle stellt. Besonders gefallen hat mir, dass sie sich stets dem Preis bewusst ist, den sie mit jedem Menschen, den sich für sie und ihre Utopie opfert, zahlt. Sie agiert bedacht und verantwortungsbewusst und nicht mehr allein aus Rache getrieben. Ich hatte auch das Gefühl, Theos Verbündete noch einmal besser und von anderen Seiten kennenzulernen. Aus Cress ist zerfressen von Wahnsinn und Rachedurst eine spannende Gegenspielerin geworden, die für einige Schockmomente sorgt. Wie die Geschichte für die Charakter ausgeht, ist schmerzlich und schön zu gleich. Das Ende hat zu jedem einzelnen von ihnen und auch zur Reihe im Allgemeinen perfekt gepasst. Ich habe definitiv den Abschluss bekommen, den ich mir erwünscht habe. Ein bisschen gestört hat mich allerdings, dass man vieles schon lange Zeit vorhersehen konnte. (REZENSIONSEXEMPLAR vom Bloggerportal)