eulenmatz
MEINUNG: Ich bin dein Tod ist nun bereits der neunte Fall um den Münchner Kommissar Tino Dühnfort und er (und auch seine Frau Gina) ist mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen. Inge Löhnig gehört für mich nach wie vor zu meinen absoluten Lieblingsschriftstellerinnen. Dühnfort ist in diesem Fall von der Mordkommission zur Operativen Fallanalyse (OFA) gewechselt. Diese Abteilung spielt weniger in der erste Reihe der Ermittlung, sprich vor Ort, sondern ist für viele Mordkommissionen beratend tätig. So auch in diesem Fall, wo ein innerhalb mehrerer Wochen diverse Tote aufgefunden werden. Zunächst ziehen die ermittelnden Beamten und das Team der OFA dort keinerlei Zusammenhänge. Doch Dühnfort lassen gewisse Aspekte keine Ruhe und er ist der Erste, der zwischen den Toten einen Zusammenhang findet. Mit seiner These stößt er nicht bei allen auf Zustimmung. Man spürt deutlich, dass es ihm schwer fällt sich zurück zu halten, auch was die operative Ermittlung angeht, die eigentlich nicht Aufgabe der OFA ist. Wie gewohnt gibt es in dem Buch auch noch ein paar private Baustellen, die aber eher weniger Raum einnehmen, wie es in anderen Bänden der Fall war. Ich habe zunächst nicht so richtig geahnt, in welche Richtung die Geschichte geht. Man tappt auch als Leser erstmal im Dunkeln. Doch es gibt eine Ich-Erzählerin, die den Leser langsam und ziemlich schmerzhaft an die Hintergründe ranführt. Das von Inge Löhnig gewählte Thema war mir so auch noch nicht ganz geläufig, aber es verursacht wirklich wahre Beklemmungsgefühle, was einem jungen Mädchen passieren kann und wie wenig Chancen sie hat dort wieder rauszukommen. Ein wirklich wichtiges Thema, auf das unbedingt verstärkt aufmerksam gemacht werden müsste. Wenn man dem Buch Glauben schenken mag, scheint es selbst der Polizei noch nicht so geläufig zu sein. FAZIT: Ich bin dein Tod war wieder exzellent aufgebaut und recherchiert und in ganz typischer Inge Löhnig Manier. Mich hat die Geschichte sehr mitgenommen und das Lesen fiel nicht immer besonders leicht, auch wenn vieles nur zwischen den Zeilen zu erahnen war. Trotzdem ein wichtiges Thema, welches mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.