Callie Wonderwood
Achtung, es können Spoiler in Bezug auf die vorherigen Teile enthalten sein, da es sich um einen Folgeband handelt und sich diese Rezension teilweise auf Handlung und Informationen aus anderen Teil bezieht. Erst neulich hatte ich den ersten Teil der Reihe gelesen und wollte dann auch relativ zeitnah den Folgeband lesen. Dadurch hatte ich auch einen guten Einstieg in das Buch. Was mir gleich positiv aufgefallen ist, dass es einen ausführlichen Glossar zu Begriffen, Personen und Schauplätzen und eine erweiterten Karte gibt, die das Lesen und das Verfolgen der Handlung deutlich einfacher gemacht haben. Gut gefallen hat mir auch, dass mit Sturmhond, Tolja und Tamar neue interessante Nebencharaktere hinzu kommen, wobei Sturmhond einige Facetten aufweist. Er ist berechnend und kann gut verschiedene Rolle spielen. Zitat : "Wir sind am Leben, rief ich mir in Erinnerung. Wir sind ihm schon einmal entkommen, und es kann wieder gelingen. Aber das tröstete mich nicht und am Ende ließ ich meinen Tränen freien Lauf. [...] Maljen und ich waren wie immer auf uns allein gestellt, hatten weder Freunde noch Verbündete, befanden uns mitten auf einem unbarmherzigen Meer." Viel dreht sich in diesem Teil der Reihe um den Kampf gegen den Dunklen, der durch seine neu erschaffenen Nitschewo'ja seine Macht und die Schattenflur erweitern will. Dabei spielen besonders die Kräftemehrer von Alina eine große Rolle, um ihm überhaupt etwas entgegen setzen zu können. Ich fand es hier ein bisschen schade, dass sich viel um den Feuervogel und seine gewisse Bessenheit in Bezug auf seine Suche ergeben hat. Die Protagonistin Alina hat Probleme mit der Kontrolle ihrer Macht und der Auswirkung auf sie selbst. Dabei versucht sie sich nach außen aber stark zu geben, um die zweite Armee führen zu können. Mir war sie ein bisschen sympathischer als im ersten Teil. Innnerlich ist sie auch schon mal noch eher schwächlich, aber sie versucht unbedingt zu kämpfen. Sie kämpft entschlossen für eine bessere Zukunft für das Volk Rawkas. Die Liebesgeschichte mochte ich einerseits und anderereseits auch wieder nicht. Zwar fand ich die Probleme mit Maljen gut dargestellt und sie passten auch zu der Geschichte und verdeutlichten Unterschiede zwischen den beiden. Die Momente und die Andeutungen in Richtung des Dunklen und Nikolaj fand ich dann aber irgendwie unnötig. Zitat : "Menschen wie du und ich können kein gewöhnliches Leben führen. Mein Leben würde keine Liebe, sondern nur Ergebenheit, keine Freundschaft, sondern nur Treue kennen. Ich würde jede Entscheidung abwägen, jede Tat vorab durchdenken niemandem trauen. Ich wäre dem wahren Leben entfremdet." Grundsätzlich hat mir die Handlung ganz gut gefallen. Aber für mich hat sie schon etwas in die Länge gezogen und außer am Anfang, wo Flucht, Meer und Schiffe eine große Rolle einnehmen, konzentriert sich die Geschichte ganz um den Schlachtplan gegen den Dunklen und dessen Vorbereitungen. Hier hätte ich mir auch nochmal einen anderen Schauplatz gewünscht und nicht wieder ein alt bekannter, der schon im ersten Teil hauptsächlich der Ort des Geschehens war. Insgesamt konnte mich der Handlungsverlauf nicht richtig mitreißen und ich fand es auch nicht so fesselnd. Nur der Anfang und das Ende hatten ein wenig mehr Action und Spannung. Fazit : Ganz gut, aber es konnte mich nicht richtig mitreißen und irgendwie fehlte mir etwas.