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dasbuecherhaus

Posted on 11.9.2020

Der Jugendliche der verzweifelt versucht in ein brennendes Wohnmobil zu gelangen, um seine Freunde zu retten, stellt die Polizei vor ein Rätsel, er gibt seinen Namen nicht preis und die ermittelnden Beamten haben Schwierigkeiten seinen Geisteszustand zu beurteilen, ist er besonders clever oder auf dem geistigen Niveau eines 7-jährigen? Der Junge behauptet das Wohnmobil hätte seinen Großeltern gehört und eine junge Frau namens Manon wollte ihn zu ihnen bringen. Die zuständige Kriminalbeamtin zieht ihren früheren Vorgesetzten Klinkhammer zurate, der nach und nach die Wahrheit herausfindet. Der Junge ist der Sohn einer Frau die vor Jahren ihren Mann beschuldigte die eigene Tochter missbraucht zu haben und kurz darauf verschwand. Nicht nur die ermittelnden Beamten, auch ich hatte Schwierigkeiten alle Fäden dieses sehr komplexen Krimis in der Hand zu halten und immer wieder zu entwirren. Aber das waren Schwierigkeiten, die es wert waren ;o) Petra Hammesfahr erzählt die Geschichte einer dysfunktionalen Familie in der besonders die Kinder unter dem Geisteszustand ihrer Narzisstischen Mutter zu leiden hatten, einer Familie, in der der Vater zu schwach war um sich zum Wohle der Kinder durchzusetzen und der nach den Missbrauchsvorwürfen aufgibt. Es ist eine Geschichte über das Versagen der Behörden. Die Autorin gibt sich allerdings nicht mit dem Schicksal des Jungen, dem Wohnmobilbrand und dem Mord an seiner Mutter zufrieden, sie schickt auch noch einen Serienmörder ins Rennen. Ich habe mich oft gefragt wie sie es schaffen will all dies zu einer stimmigen Geschichte zu vereinbaren. Soviel kann ich verraten: Sie hat es geschafft. Nach dem Feuer ist ein Krimi für anspruchsvollere Leser, eine komplexe Handlung, viele Personen, von denen einige nur auf den ersten Blick wichtig erscheinen und umgekehrt, es erfordert schon mal etwas Geduld, die sich aber auszahlt. Ich vergebe für Nach dem Feuer eine Leseempfehlung.

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