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Buchstabengeflüster

Posted on 10.9.2020

Eine schöne musikalische Liebesgeschichte in mezzopiano Zoë lebt für die Musik und ist mittlerweile leidenschaftliche Chefredakteurin bei ihrem Lieblingsmagazin „re:sound“. Ihre große Liebe ist die Musik, sagt sie, wenn sie nach ihrem Liebesleben gefragt wird. Doch ein Partner fehlt ihr, insbesondere Simon, ihr bester Freund seit Kindheitstagen. Nun ist Simon zurück nach London gezogen und wieder Single: Die Chance für Zoës Liebe zu ihm, oder? >>Um halb acht saß ich auf einer Bank am linken Themse-Ufer und beobachtete die Promenierenden. […] Simon schwieg und wir sahen gemeinsam die Welt vorüberziehen.<< 47% Ich mag Liebesromane, in denen sich die Protagonisten erst kennen lernen und langsam verlieben, wie es hier ähnlich war: Nachdem Simon wieder in London lebt, treffen sich die beiden Protagonisten regelmäßig, lernen sich wieder besser kennen und kommen sich näher. Bis Zoë schließlich den Mut fassen muss um ihrem besten Freund aus Kindheitstagen ihre Liebe zu gestehen. Bis zu diesem Augenblick ist die Geschichte sehr angenehm und kurzweilig zu lesen. Und dann nimmt das Geschehen eine unvorhergesehene Wendung. Denn plötzlich ist der bisher unausstehliche PR-Manager Nick zuvorkommend und hilfsbereit Zoë gegenüber – fast schon ein besserer Freund als Simon. Was ich hier besonders schön fand ist, dass Zoë nun nicht in einem nervigen Liebesdreieck zwischen den beiden Männer steht, sondern sich fragen muss, ob ihre Jugendliebe Simon mittlerweile nicht nur eine glorifizierte Schwärmerei ist und welcher von den beiden Männern besser zu ihr passt – und für wen sie mehr empfindet. Der Schreibstil von Christina Pishiris ist locker und humorvoll, wodurch sie einen tollen Wohlfühlroman geschaffen hat. Zoës griechische Familie ist sehr sympathisch und wie auch die Hochzeitsvorbereitungen ihres Bruders bieten sie schöne Situationen, in denen Zoë und der Leser sich wohl- und geborgen fühlen. >>Und nun will mein Bruder in ein paar Wochen heiraten und hat mich um einen Tipp für den Eröffnungstanz gebeten. Ich habe ihm „Love’s a Slap in the Face“ von Kiss empfohlen. Liebe als Ohrfeige? Den Vorschlag fand er weniger gut << 2% Neben Zoë mittlerweile turbulenten Liebesleben spielt auch die Musik in der Geschichte eine große Rolle. Nicht nur muss Zoë ihr geliebtes Musik-Magazin retten, wodurch sie immer wieder auf Nick trifft, sondern auch privat hört oder macht sie viele Anspielungen auf bekannte Lieder. Ebenso enthält der Beginn jeden Kapitels eine Liedzeile oder Songtitel, was perfekt zu dessen Inhalt passt. Fazit: „This is (not) a Love Song“ ist ein ruhiger und kurzweiliger Liebesroman in mezzopiano, der im Verlauf der Geschichte auch mit einigen unvorgesehenen Wendungen aufwarten kann. Der Schreibstil der Autorin untermalt die Geschichte wie eine sanfte Melodie und viele kleine Details verbinden sie wie einzelne Töne. Für Musikliebhaber und Leser, die eine sanfte und sich aufbauende Liebesgeschichte mögen, ein Muss!

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