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Schon seit Felicitas Brandt beim Impress Verlag ihre Romane veröffentlicht hat, habe ich sie als Autorin unfassbar gerne verfolgt. Als es dann hieß, dass nun eine neue Geschichte von ihr erscheint, war ich überglücklich! Endlich neuer Lesestoff. Da waren meine Erwartungen wirklich sehr hoch. Und obwohl die Geschichte auch das Thema Glauben behandelt, so kann ich vorweg schon sagen: Sie ist trotzdem etwas für jeden. Die Autorin beschreibt Glauben als Teil der Figuren, möchte nicht belehren, sondern vermittelt die Botschaft: Glaubt an etwas, dann seid ihr stärker! Und das finde ich einfach wunderschön. In der Geschichte geht es um Valerie, die sich sehr verloren auf der Welt fühlt. Gerade erst hat sie ihre Oma verloren, niemand scheint sie richtig zu verstehen und dann ist da noch das Studium, für das ihr Herz einfach nicht schlägt. Valerie wird dann von ihren Eltern nach Berlin geschickt – zu ihrer Tante, in der Hoffnung, dass dort alles besser wird. Und irgendwie wird es das auch. Auf eine einfühlsame und emotionale Weise erzählt Felicitas Brandt die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Weg erst noch finden muss. Und damit konnte ich sehr sympathisieren. Denn wir alle fühlen uns schließlich mal fehl am Platz und wissen nicht weiter. Valerie war so eine tolle Figur! Sie ist klug und lustig, hat ein ganz großes Herz und behandelt ihre Mitmenschen mit Respekt und Wertschätzung. Und auch, wenn sie viel Traurigkeit in sich hat und oft nicht weiter weiß, so zeigt sie auch, wie die Stärke darin liegt jeden Tag einen kleinen Schritt vor zu machen. Ihr Gegenpart im Buch ist Jayden – er ist Barbesitzer des Balou. Darunter stellt man sich ja vielleicht so einen typischen Bad Boy vor, aber das ist Jayden ganz und gar nicht. Die Autorin hat hier in jeden ihrer Charaktere viele Details gesteckt und dadurch wirkt auch Jayden einfach echt und trotz seiner kleinen Eigenarten sehr liebenswert. Er ist etwas verschlossen, hat Angst Menschen an sich ranzulassen – und dafür hat er auch gute Gründe, wie wir nach und nach im Buch erfahren. Und trotzdem hat Jayden da auch so eine weiche Seite, die oft zum Vorschein kommt, wenn seine Freunde in der Nähe sind. Ich fand ihn als Charakter unheimlich spannend und habe mich so gefreut, dass wir auch einiges aus seiner Perspektive lesen dürfen! Aber auch die anderen Figuren im Buch sind toll! Alle haben ihre eigene Persönlichkeit, bringen Herz und Humor mit. Was habe ich gelacht und geweint, wenn die Clique zusammenkam und Spaß hatte oder Probleme lösen musste. Großes Kompliment! Beim Lesen kam es mir vor, als wäre ich selbst in Berlin und würde alles miterleben. Und das lag auch mit an der einnehmenden Atmosphäre, welche die Musikbar „Balou“ verströmt hat. Irgendwie fühlt man sich dort mit jeder Seite mehr und mehr wie zu Hause. Da wurde ein wunderbarer Ort geschaffen, der die Liebe zu Menschen und Musik zeigt. Wir bekommen im Buch aber auch noch viele andere Orte zu sehen, erleben mit den Figuren alltägliche Dinge und dann kommt aber auch immer wieder viel Spannung durch die Sache mit der Gang und ihren Geheimnissen auf – eine ziemlich perfekte Mischung. Perfekt waren für mich auch die ganzen Dialoge. Mal sind sie urkomisch, mal gehen sie tief ins Herz hinein! Hier gibt es kein künstliches Drama, die Figuren sprechen miteinander, fassen Vertrauen zueinander und lassen den anderen Teil des eigenen Lebens werden. Sowas liest man ja echt selten. Und dann sind da noch sie schönen Stellen zu Valeries und Jaydens Glauben. Ich selbst bin nicht so gläubig, konnte aber viel mitfühlen. Man lernt auch echt durch das Buch noch mal eigene Vorurteile abzulegen und sieht Glauben als etwas das Mut macht und eben, wie ein guter Wegweiser in schweren Zeiten sein kann. Und natürlich in guten Zeiten noch so viel mehr. Die Handlung hat mich auch total gepackt! Es gab kleine und große Konflikte, wenn sich Valeries altes Leben mit ihrem neuen in Berlin gemischt hat und es wurden immer alle Seiten durchleuchtet, nachgedacht, an Herausforderungen gewachsen – so, so schön! Und nach und nach wird Valeries Leben bunter. Weil sie sich darauf einlässt, weil sie selbst stark ist und auch, weil sie zulässt, dass andere für sie da sind, wenn sie nicht stark sein kann. Das gefiel mir so gut! Es ist eine wunderbare Botschaft für alle Leser*innen. Die Liebesgeschichte war auch einfach was fürs Herz! Mit leisen Tönen, Lachen und Angst und Glück und Sorgen. Ganz nah am Leben. Valerie und Jayden haben mir beide das Herz gestohlen. Ihre Geschichte ist so echt, gefühlvoll, lustig und einnehmend. Und in dieser Hinsicht fand ich auch das Ende schön aufgelöst. Generell habe ich das Gefühl, die Autorin hat sich enorm viel Mühe gemacht, die Geschichte klug durchzudenken, denn alles passte zusammen und wurde auch sehr gut aufgelöst, als die Fäden zusammenkamen. Es spielen noch so viel mehr Dinge eine Rolle, z.B. nimmt auch Familie einen großen Stellenwert ein – ich könnte hier echt selbst einen Roman schreiben :D Aber mein Fazit: LEST! DIESES! BUCH! Walk by Faith ist eines der allerbesten New Adult Bücher, die ich bislang gelesen habe. Ich freue mich so auf weitere Bände der Autorin!