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Nominiert für den deutschen Buchpreis 2020 Birgit Birnbacher's 'Ich an meiner Seite' erzählt die Geschichte von Arthur der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Laut Danksagung basiert das Buch auf einer realen Person. Die Erzählung wechselt zwischen den Ereignissen nach der Entlassung und Rückblenden zu seiner Kindheit bis zu den Vorfällen die ihn ins Gefängnis brachten. Mit dem Schreibstil kam ich gut klar. Er ist leicht verständlich und liest sich flüssig. Emotional vermittelt die Autorin ein gutes Bild, aber ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Die Charaktere verfolgt man daher recht wechselhaft, denn obwohl sympathisch sind die emotionalen Eindrücke manchmal zu oberflächlich als das man wirklich mitfühlen kann. Das ist sehr schade denn Arthur's Geschichte ist beklemmend und regt eigentlich zum Nachdenken über einige Aspekte unserer Gesellschaft an. Mir gefiel das Buch aber dennoch bis kurz vor Ende wirklich gut. Dann wirkte die Handlung nur noch wirr und unzusammenhängend und das Ende bringt keinen befriedigenden Abschluss. Arthur's Aussichten sind weiterhin unklar und man wird mit dem Gefühl zurückgelassen das da noch gut ein paar Kapitel fehlen, die eine maßgebliche Richtung vorgeben würden. Vielleicht ist das von der Autorin so gewollt, mich als Leserin lässt das sehr unzufrieden zurück. Im Großen und Ganzen ein gutes Buch mit einem vielleicht gewollten unbefriedigenden Ende. Ich kann es also empfehlen, wenn man mit offenen Enden klarkommt und sich für das Thema weitestgehend interessiert.