Esther Middeler
Wie beschreibt man ein Epos? Einen Klassiker der Science-Fiction-Literatur, der geschrieben wurde, bevor dieses Genre seinen Namen bekam? Ein Buch, in dem Raumfahrt beschrieben wird, noch bevor die erste Rakete in den Weltraum abhob? C. S. Lewis, der heute vor allem für seine Narnia-Bücher bekannt ist, hat die Perelandra-Trilogie in den Jahren des 2. Weltkriegs geschrieben (erschienen 1938-1945). Zu jener Zeit war die Reise in den Weltraum noch ein ferner Traum, der aber nicht zuletzt durch die Werke von H. G. Wells und anderen immer populärer wurde. Ein kurzer Handlungsüberblick: In Teil 1, „Jenseits des schweigenden Sterns“, wird die Hauptfigur, ein Mann namens Ransom, auf einen anderen Planeten entführt (Malakandra bzw. der Mars). In Teil 2, „Perelandra“, reist Ransom erneut zu einem anderen Planeten (der Venus), diesmal freiwillig. Er erlebt dort die Erschaffung einer neuen Welt mit, aber auch, wie etwas von außen sie zu verderben droht. Der finale Band „Die böse Macht“ wurde in den letzten Jahren des 2. Weltkriegs geschrieben und ist davon geprägt. Die Handlung spielt diesmal auf der Erde. Die Hauptfigur ist Mark Studdock, Dozent an einem kleinen englischen College. Nichtsahnend wird er in eine Verschwörung mit hineingezogen, die das Ende der Welt bedeuten könnte. Es kommt zum finalen Kampf zwischen Gut und Böse. Ich hatte vorher schon viel von Lewis gelesen, aber keines seiner Bücher ist für mich mit dieser Trilogie vergleichbar. Es gelingt ihm, in jedem der drei Bände eine ganz eigene Stimmung zu vermitteln. Die Geschichten sind voller Humor und gleichzeitig voller Tiefe, sie beschäftigen sich mit existenziellen Fragen, ohne dabei langweilig zu werden, und sind – trotz so mancher brutaler Szene und Anspielungen, die ich nicht verstanden habe – ein echtes Lesevergnügen. Ich kann die Trilogie nur empfehlen, vor allem auch in dieser Ausgabe, da hier ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis vorliegt. Die Bindung, obwohl Taschenbuch, ist fest und qualitativ so gut, dass sie auch wochenlanges Lesen spurlos übersteht. Wer diesen Klassiker noch nie gelesen hat, sollte hier zugreifen.