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Patricia

Posted on 8.9.2020

Seit Cixin Lius Trisolaris-Reihe ist chinesische Science Fiction auch bei uns im Westen heiß begehrt. Doch es gibt nicht nur den zweifachen Hugo-Award-Gewinner. Diese Sammlung umfasst Geschichten der bekanntesten Autoren Chinas, von denen wohl kaum einer von uns etwas gehört hat. Unvoreingenommen kann man somit diverse Geschichten lesen, die sowohl Zukunftsszenarien als auch Gesellschaftskritik beinhalten. Oder die Auseinandersetzung mit der Landesgeschichte. Jede Geschichte liest sich unterschiedlich. Mal liegt die Betonung auf der Gefühlswelt, mal auf der futuristischen Zukunft. Eines haben sie aber gemeinsam: sie sind einzigartig. Was mir jedoch wirklich sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass ein namhafter Autor als Mittel der PR genutzt wird, um dieses Buch zu vermarkten. Insbesondere weil seine enthaltene Geschichte kurz und wenig prägnant ist. Sie war nicht herausragend. Natürlich will man die Verkaufszahlen dadurch ankurbeln. "Seht her, von dem habt ihr schon was gelesen. Der ist hier enthalten." Funktioniert sicherlich auch. Aber ich bin schwer enttäuscht. Zwei Geschichten habe ich komplett übersprungen, ich wurde mit ihnen einfach nicht warm. Wer wenig über die Geschichte und Kultur Chinas weiß, würde wohl wie ich handeln. Die kurzen Essays zum Schluss bieten eine Einsicht in die Geschichte der Science Fiction in China und die Hürden, die sie überwinden musste, um heute international bekannt zu werden. Es war interessant, andere Autoren kennenzulernen, ihre Geschichten zu lesen, etwas Neues zu erfahren. Aber wirklich berauschend war die Sammlung leider nicht.

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