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Nicki

Posted on 7.9.2020

Ich habe dieses Buch von Books on Demand als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen. Vielen Dank dafür. Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch überhaupt lesen möchte. Der Autor ist vor ein paar Jahren durch schwere Plagiatvorwürfe auffällig geworden und daher habe ich dann erst mal für mich entschieden, dass ich von ihm nichts lesen möchte. Jedoch habe ich später einige Meinungen zu Rising Sparks gesehen/gelesen und da es überall sehr viel Kritik und negative Stimmen gab, wollte ich das Buch letztendlich doch lesen, um mir selber ein Bild zu machen. Ich habe das Buch nun gelesen und möchte an dieser Stelle noch extra betonen, dass meine Meinung nur auf der Geschichte und dem Geschriebenen beruht und die persönliche Geschichte des Autors für mich keine Rolle bei der Bewertung spielt. Eigentlich sollte dies auch selbstverständlich sein, aber ich erwähne es trotzdem extra nochmal! Skye steht kurz vor ihrem 17-ten Geburtstag. Dem Tag, an dem sich ihr Leben ändern soll, denn mit 17 wird allen Jugendlichen ihre Zukunft vorherbestimmt, denn sie bekommen einen Job zugeteilt, den sie für den Rest ihres Lebens ausführen sollen, um dem System zu dienen und dabei zu helfen, es aufrecht zu erhalten. Skye kann es kaum glauben, doch sie wird kurzerhand zum Militär geschickt. Dort weiß sie erst einmal gar nicht, was sie dort soll und hält das Ganze für einen großen Fehler, doch dann geschehen ein paar Dinge und sie erfährt etwas, was sie eigentlich gar nicht wissen sollte. Außerdem lernt sie Kiran kennen, der offensichtlich auch eine Rolle in der Geschichte spielt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Beginnen wir vielleicht erstmal mit dem Aufbau der Geschichte. Ich habe so viele Parallelen zu anderen, bekannten Jugend-Dystopien bemerkt, dass ich teilweise sogar das Gefühl hatte, die Geschichte schon zu kennen und zu wissen, in welche Richtung das Ganze gehen wird (was dann auch der Fall war). Ich würde mal behaupten, dass Nico Abrell aus seinen Fehlern dazu gelernt hat und hier nicht mehr 1 zu 1 etwas aus einem anderen Buch übernommen hat, bzw. ganze Sätze kopiert und abgeschrieben hat, aber er hat sich definitiv sehr stark an anderen Büchern inspirieren lassen. Egal ob “Die Bestimmung”, “Die Tribute von Panem”, “Die Auswahl” oder “Delirium” – hier war von allem etwas dabei und es gab einfach doch viel zu offensichtliche Ähnlichkeiten. Sehr schade, denn diese Bücher kenne ich alle schon und hätte mich daher über eine neue Geschichte gefreut, die es so noch nicht gegeben hat. Kommen wir zu den Charakteren. Ich denke, zu den Nebencharakteren muss ich gar nichts sagen, denn die waren so blass und farblos und hatten fast alle überhaupt keine Bedeutung und haben nichts zum Verlauf der Geschichte beigetragen (bis auf eine Person, die ich aber nicht nennen kann, ohne zu spoilern), sodass ich mich auch schon jetzt ein paar Tage nach dem Lesen nicht mehr an ihre Namen erinnern kann. Kiran den vermeintlichen Love Interest lernen wir erst relativ spät kennen und auch bis zum Ende des Buches weiß man so gut wie nichts über ihn, sodass er auch ziemlich uninteressant bleibt, meiner Meinung nach. Er könnte halt mit jedem x-beliebigen Typen ausgewechselt werden, er hat keinerlei besondere Merkmale oder Eigenschaften. Skye ist eher zurückhaltend, versteht überhaupt nicht, wie es dazu kommen konnte, dass man sie fürs Militär auswählt und macht auch leider keine wirkliche Entwicklung durch. Manchmal tut sie allerdings Dinge, die eigentlich überhaupt nicht zu ihrer – vom Autor verliehenen Art passen. Die Story plätschert nur so vor sich hin, es gibt keinen roten Faden und dann passieren auf einmal ein paar Dinge, die dann dazu führen, dass es endlich weitergeht. Leider für mich auch teilweise nicht nachvollziehbar und ein bisschen erzwungen, um die Geschichte voranzutreiben. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke, aus der Sicht von Skyes verstorbenem Bruder, die ich auch nicht so ganz verstanden habe. Man erfährt zwar, wie er gestorben ist, aber ansonsten gibt es keinerlei Backstory oder wichtige Hinweise, die einen weiterbringen. Die meiste Zeit erfährt man nur, wie sehr er seine Schwester geliebt hat und sie um jeden Preis beschützen wollte. Leider war das noch nicht alles. Noch eine Sache, die mir negativ aufgefallen ist, sind die vielen Rechtschreibfehler, fehlende oder falsche Zeichensetzung und Grammatik. Ich mein, sowas kann immer mal passieren, Lektoren sind auch nur Menschen und wenn mal vereinzelt in einem Buch ein, zwei Fehler auftauchen, finde ich das nicht schlimm. Aber man hat das Gefühl, dass dieses Buch niemals überhaupt ein Lektorat gesehen hat. Eine Stelle war besonders lustig, da wurde einfach ein gesamter Abschnitt komplett wiederholt, sprich: kopiert und nochmal hintendran gehangen. Wie so etwas nicht auffallen kann, verstehe ich nicht und ist für mich nochmal eine Bestätigung, dass niemand dieses Buch zur Korrektur gelesen hat. Fazit: Ich habe das Buch erst nicht lesen wollen, mich dann aber doch dazu entschieden, weil ich mir ein eigenes Bild zu den ganzen negativen Stimmen machen wollte. Wer bis hierhin gelesen hat, der weiß ja jetzt, dass mich das Buch nicht begeistern konnte. Ich habe leider auch nichts positives zu sagen, was mir am besten gefällt, ist das Cover, denn dieses ist wirklich hübsch und passt zu einer Jugend-Dystopie, aber der Inhalt konnte dem leider kein Stück gerecht werden. Den zweiten Teil habe ich schon zuhause liegen und ich werde auf jeden Fall rein lesen (zum Glück habe ich das Buch von Tauschticket und musste somit wenigstens kein Geld dafür ausgeben), ich kann aber nicht garantieren, dass ich es zu Ende lese, ich bin einfach nur neugierig, wie die Geschichte nun weitergehen soll. Der erste Teil war für mich aber leider eine große Enttäuschung. 1 Stern gibt es aber für das schöne Cover.

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