Kerstin
Yataro Yaguchi ist klug, hängt gerne mit seinen Freunden rum, hat aber noch nichts in seinem Leben gefunden, was ihn richtig ausfüllt. Eine Begegnung im Kunstraum ändert das jedoch mit einem Schlag und Yataro tritt in eine völlig andere Welt ein. Zugegeben der Aufhänger von Blue Period ist nun nicht gerade besonders originell: Wir haben den Hauptcharakter, der durch einen Zufall entdeckt, was ihn wirklich erfüllt. Allerdings finde ich, dass er hier funktioniert. Vielleicht auch, weil es nicht nur um Talent, sondern auch harte Arbeit geht. Im ersten Band verfolgt der Leser Yataros ersten Schritte als Künstler. Während sich die ersten Kapitel um den Kunstclub der Schule dreht, zieht es Yataro bei seiner Entwicklung später in einen Vorbereitungskurs für Aufnahmeprüfungen an der Universität. Ungemein gut hat mir die Charaktere gefallen. Neben Yataro, der für sein Ziel viel opfert, hat es mir besonders Yuka angetan. Yuka heißt eigentlich Ryuji Ayukawa und kleidet sich gerne wie ein Mädchen. Zwischen ihm und Yataro gibt es zunächst Spannungen, sie begeben sich aber schnell auf sowas wie eine freundschaftliche Basis. Tsubasa Yamaguchis Zeichenstil ist nicht aalglatt und nicht für jeden etwas, überzeugt für mich aber persönlich, eben weil er Wiedererkennungswert hat. Positiv finde ich auch, dass all die Kunstwerke im Band von verschiedenen Personen gezeichnet wurden. So kommt die große Vielfalt der unterschiedlichen Künstlerfiguren gut rüber. Nicht für jeden dürfen einige Erklärungen sein, wodurch der Manga ab und an ziemlich textlastig wird und in's Info-Dump rutscht. Insgesamt hat für mich Blue Period im ersten Band einen tollen Start hingelegt und ich freue mich schon auf mehr von Yataro.