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Dunkle Havel Vor 16 Jahren verschwand Sofie - eine junge Frau und Mutter - während des Baumblütenfestes spurlos am Ufer der Havel. Von diesem Tag an drehte sich alles im Leben ihres Mannes Toni Sanftleben um die Aufklärung ihres Schicksals, nur aus diesem Grund wird er Polizist. Doch die vielen Jahre erfolgloser Suche zerrütten ihn, er ist Alkohol- und Tablettenabhängig, der gemeinsame Sohn Aroon fühlt sich alleingelassen. Doch dann geschieht am Rande des Baumblütenfestes ein Mord und das Opfer trägt ein altes Foto von Sofie bei sich. Tim Piper`s erster Havelkrimi entwickelt einen spannenden Fall mit Spuren in die Vergangenheit. Die Protagonisten sind gut ausgeformt, mit Ecken und Kanten, der Schreibstil ist flüssig und die wunderschöne Gegend entlang der Havel weckt nette Erinnerungen an die Besuche dort. Der Leser fiebert mit Toni mit bei seiner verzweifelten Suche nach Hinweisen zu Sofies Schicksal - auch gegen die ausdrücklichen Befehle seines karrieregeilen Vorgesetzten. Der Fall birgt manche überraschende Wendung und seine Lösung wirft für Toni mehr Fragen auf, als sie Antworten bereithält. An dieser Stelle hätte die Geschichte enden können, aber Tim Piper will auch noch das Schicksal Sofies klären, tja und das geht meines Erachtens nach etwas in die Hose - hier wird die jahrelange Suche auf wenigen Seiten zu Ende gebracht - da hätte man ein eigenes Buch zu schreiben sollen. Aber egal, in Summe ein sehr gelungener Krimi mit interessanten Figuren und viel Potential für die weiteren Teile.