Kerstin
Dann denk ich an dich ist ein Kurzgeschichtenband von der Mangaka Komatsu, für die es gleichzeitig das Debüt auf dem deutschen Markt ist. Erschienen sind die vier Geschichten zwischen Oktober 2013 und Juni 2015 im japanischen Canna-Magazin, ehe sie später auch als Sammelband veröffentlicht wurden. Die kürzeste Geschichte geht dabei gerade einmal über 14 Seiten, die anderen Episoden aber sind deutlich länger. Die Handlungen der jeweiligen Geschichten überzeugen mit viel Abwechslung und unterschiedlichen Thematiken. Herausstechen kann insbesondere die titelgebende Geschichte, welche den Band auch eröffnet. In allen schwingt aber eine Note Melancholie mit und ich hatte beim Lesen bei keiner Geschichte das Gefühl, als würde es mir an Tiefe fehlen. Die Storys waren gefühlvoll und emotional und so konnte man auch über das eine oder andere Klischee hinwegsehen, die für mich insbesondere in der zweiten und dritten Story durchkamen. Das waren doch Handlungsverläufe, die man aus diversen anderen Boys-Love oder Romance-Werken kannte. Komatsu besitzt einen sehr weichen, skizzenhafteren Zeichenstil, der sich insbesondere auf die Mimik konzentriert und dadurch Gefühle besonders gut darstellen kann. Hintergründe setzt die Mangaka selten ein, wenn dann sind diese aber detailliert und unterstreichen die Atmosphäre der Kapitel sehr gut. Auch die Aufmachung hat mir gut gefallen. Im Inneren des Umschlags gibt es Ausschnitte, die als kleiner Zusatz zur Titelstory gesehen werden können. Der Umschlag selbst ist sehr ruhig und unauffällig gehalten. Der Titel ist in "Schreibschrift" gestaltet und fügt sich gut in das gewählte Coverbild ein. Komatsu hat mich mit dem Band wirklich überzeugt und ich hoffe, wir bekommen noch mehr von ihr zu sehen. Die Geschichten sind übrigens auch Einsteigern zu empfehlen. Erotik wird hier lediglich in einer Story angedeutet.