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knipsi

Posted on 5.9.2020

In den Weiten Ostpreußens Auf dem Cover empfängt uns eine leicht streng blickende junge Frau, die inmitten einer Feuchtwiese steht und in die Ferne blickt, in die Weiten Ostpreußens. Wir lernen zu Beginn des Buches die junge Dora Twardy, die Tochter eines Gutshofbesitzers, ihre Freunde und Familie kennen. Diese warten auf ein besonderes Pferd, einen ausgezeichneten Hengst, die Zukunft des Gestüts. Dora hat ein besonderes Gespür für die Tiere und ist keines der zu erwartenden Frauenzimmer, was ihrer Mutter missfällt. Bald darauf folgt im Ort eine Hochzeit, deren Feierlichkeiten aber dem Kriegsbeginn zum Opfer fallen. Und mit diesem kommen zahlreiche Veränderungen auf die Menschen zu. Der Weltkrieg und dessen Geschichte ist bekannt und auch die von Ostpreußen. Wir begleiten Dora durch diese Wirren und gleichzeitig ihre charakterliche Entwicklung von einem jungen Mädchen hin zur Frau. Die Liebe zu zwei Männern macht es ihr ebenfalls nicht leicht. Der vielschichtige Einblick in die Gefühlswelt der Menschen dieser Zeit macht den Roman besonders lesenswert. Die Vorstellungen junger Mädchen, aber auch die Unbedarftheit sind schön ausgeführt. Die Freude über ein besonderes Kleid und die Auflehnung gegen die Konventionen machen die Hauptfigur Dora gleich zu Beginn sympathisch. Ein Heile-Welt-Roman konnte es nicht werden, dafür ist die historische Grundlage nicht geeignet. Aber was der Leser erleben darf, ist eine fesselnde Geschichte, die mit vielen Überraschungen aufwartet. Und wer sich auf diesen Roman einlässt, wird an seinem Ende verstehen, dass Titel und Cover trefflich passen.

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