thrillerleser
Suzanne McBride lebt mit ihrem Mann Stewart in den schottischen Highlands. Von den erwachsenen Töchtern lebt nur noch Posy in der Nähe der Eltern. Ihre Schwester Hannah macht Karriere in Manhattan. Dort lebt auch die dritte Schwester, Beth, mit Mann und Kindern. Weihnachten sollen sie nun endlich alle vereint in den Highlands feiern. Etwas, worauf sich Suzanne schon sehr freut. Doch dann reisen Hannah und Beth plötzlich eher an. Beth ohne ihren Mann Jason und die Kinder und Hannah völlig verändert. Wird das Weihnachtsfest anders als gedacht und erhofft? In der Geschichte um die drei Schwestern geht es nicht nur um Plätzchen backen und Weihnachtsgefühle. Eine jede der Frauen versucht ihren Weg im Leben, und dabei Glück und Erfüllung zu finden. Da ist Beth, die nach sieben Jahren, in denen sie Hausfrau und Mutter war, die Decke auf den Kopf fällt. Sie möchte lieber heute als morgen wieder zu arbeiten beginnen. Was ihr Mann Jason nicht unbedingt so sieht. Beth schielt heimlich auf die Lebensmodelle ihrer Schwestern und sieht nicht, dass da nicht alles Gold ist, was scheinbar so stark funkelt. Denn Hannah, die Karriere macht, ist nicht glücklich mit ihrem Leben. Nach und nach merkt sie, dass eine Karriere vorantreiben auch ganz viel Einsamkeit bedeutet. Dann ist da noch Posy, die jüngste der Schwestern, die den Eltern zuliebe, in dem kleinen Dorf in den schottischen Highlands geblieben ist. Und dabei heimlich von der grossen weiten Welt träumt. Damit ist "Die Zeit der Weihnachtsschwestern" kein klassischer Weihnachtsroman, was mich überrascht und auch begeistert hat. Gerade wegen den realitätsnahen Einschüben an Selbstverwirklichung, Lebenszielen und Träumen. Man bekommt als Leser einen tollen Einblick in die verschiedenen Lebensmodelle der Frauen. Die Figuren sind sehr liebevoll charakterisiert. In wechselnden Kapitel rückt jede der drei Schwestern, sowie ihre Mutter Suzanne ins Zentrum. Ich empfand jede der Frauen als erfrischend, sehr natürlich und realitätsnah skizziert. Immer wieder musste ich bei Dialogen schmunzeln. Zeitweise schenken sich die Schwestern nichts in Sachen Schlagfertigkeit. Da hat mich vor allem die Jüngste, Posy, blendend unterhalten. Ein zusätzlicher und äusserst abwechslungsreicher Punkt ist, dass die Familie McBride eigentlich keine Familie im klassischen Sinn ist. Eine weitere, tiefer gehende Erklärung spare ich mir hier auf, um potentiellen Lesern nicht die Freude an der Entdeckung zu nehmen. Nur so viel dazu: Dadurch zeigt die Autorin dem Leser auch ein Stück Vergangenheit, die nicht nur sorglos war. Ich kannte die Autorin Sarah Morgan schon von anderen Büchern. Ihr Humor und gefühlvoller Schreibstil, ohne je ins Kitschige abzurutschen, hat mir wiederum sehr gefallen. Sehr abwechslungsreich sind die Perspektivwechsel und man lebt völlig mit den Figuren mit. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war traurig, als ich es ausgelesen hatte.