Bücherratte
Wie sich schon vermuten lässt berichtet die Schriftstellerin Norah vom turbulenten Leben ihrer berühmten Mutter, wobei sie jedoch keiner chronologischen Ordnung zu folgen scheint. Es ist eher collagenartig zusammengesetzt, manchmal aus Erzählungen ihrer Mutter, aus eigenen Kindheitserinnerungen oder früheren Presseberichten. Auch Norahs eigene Biografie kommt ohne Einflüsse ihrer Mutter, in dessen Schatten sie häufig steht, nicht aus, so geht es in diesem Buch viel um die eigene Identität. Ist das Leben als Hollywoodstar wirklich so glamourös wie es nach außen immer scheint? Natürlich nicht! Viele harte und wichtige Themen wie Essstörungen, Depressionen, Drogenmissbrauch oder Vergewaltigung werden angeschnitten, aber leider nie detailliert ausgeführt, was aber auch symbolisieren kann wie viel bei sowas im Dunkeln bleibt. Sprachlich war es größtenteils recht schön geschrieben und ließ sich sehr schnell und gut lesen, doch hin und wieder war mir das Vokabular zu obszön. Auch als es seitenlang nur um Norahs Sexleben ging, war ich eher genervt. Auch wer sich hier viele Informationen zur Schauspielerei an sich erhofft, wird wohl enttäuscht werden, auch dies wird lediglich hin und wieder angeschnitten (doch die Brecht Anspielung gefiel mir sehr gut). Abschließend läßt sich jedoch festhalten, dass uns hier ein vielschichtiges und interessantes Porträt einer Künstlerin dargelegt wird, die es nicht immer einfach hatte. Bewertung: ⭐️⭐️⭐️🌑🌑 (3 von 5 Sternen)