bibliophilie | Maike
Bei diesem Buch weiß ich gar, wo ich anfangen soll ... Nach „Someone Else“ erwartete ich ein Buch mit gesellschaftlich brenzligen Themen und Charakteren, die alle ihr Päckchen zu tragen haben. Doch was in Band 1 zu viel war, war hier zu viel. Auri und Cassie fallen aufgrund ihrer unterschiedlichen Hautfarben auf, jedoch wurde dies nur zu Beginn thematisiert und dann schnell immer mehr vergessen. Das größte Problem von Cassie, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wurde, war letztlich ihr Hobby. Für sie ging es nur um ihr Nerdtum und Cosplay. Jedes Mal, wenn Auri – der anscheinend einfach nicht die Sorte Mensch ist, die jede Leidenschaft an die große Glocke hängen muss – zu dem Thema geschwiegen hat, ist Cassie halb ausgeflippt. Die Handlung tröpfelte vor sich hin, gespickt mit Cassies Wechsel zwischen „Ich habe Gefühle für Auri, will ihn aber nicht verlieren“ und „Wenn er sein Hobby verschweigt, verleumdet er unsere Freundschaft und damit mich“. Ich war sehr schnell sehr genervt von Cassie. Der Schreibstil war eigentlich recht angenehm, doch der Aufbau der Story gefiel mir leider eher weniger. Alles sah nach Happy End aus – nur damit dann noch mal ein sehr haarsträubender Konflikt kommt, der unnötig aufgeblasen wird, nur um am Ende überhastet abgeschlossen zu werden. Ja, man konnte ihn erahnen, besser hat ihn das allerdings auch nicht gemacht. Das Buch hatte thematisch wirklich Potential, was jedoch nicht genutzt wurde. Stattdessen war es gefüllt mit repetitiven Gedankengängen und unausblancierten Handlungspunkten. Als Auri und Cassie intim wurden, sprengte diese Szene komplett den Rahmen und umfasste mal eben 2 Kapitel, die am Ende mehr genützt hätten. Für mich wohl das letzte Buch der Autorin.