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Auch mit dem zweiten Roman, den ich nun von der Autorin Nicole Knoblauch gelesen habe, konnte sie mich wieder voll und ganz für sich einnehmen. In dieser Geschichte zeigt sie eine andere Variante, den einen besonderen Menschen für sich zu finden, aber wenn der Mensch sich selbst und dazu noch das Leben einen Hürden in den Weg stellt, die es heißt zu überwinden. Mit einer schonungslosen ehrlichen, frechen, aber auch gefühlvollen Art, erzählt sie eine Geschichte, die man immer wieder gerne zur Hand nehmen würde. Der Roman wird in zwei Teilen gespalten und endet mit einem Epilog. Jedoch steigt man sofort ohne großen Vorspann in die Handlung ein und begibt sich mit Miri in das neue Abenteuer einer neuen Studienstadt und in die ersten eigenen Schritte der Zwillinge. Janina ist die eineiige Zwillingsschwester von Miri und beide sind sich ähnlich, jedoch charakterlich wiederum sehr unterschiedlich. Miri war eigentlich dabei ihren Lebensstil zu ändern, jedoch warum soll sie sich den Spass am Leben verbieten lassen. So macht sie auch worauf sie Lust hat und auch bei den Männern kann sie einem bestimmten Typ nicht widerstehen. So trifft sie auch auf Win und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die beiden werden nämlich immer wieder aufeinandertreffen. Jedoch stehen die Sterne nicht gerade gut für die beiden. Immer wenn man selbst wie auf Kohlen geht, nimmt die Handlung eine unvorhersehbare Wendung. Dadurch entsteht kein Stillstand und als Leser ist man schon am zweifeln, was kommt denn nun noch auf einen zu. Diese Geschichte konnte mich wieder völlig für sich einnehmen. Gerade die Charaktere mal nicht nach Schema F zu gestalten, ihnen wahres Leben einzuhauchen und einen alles spüren zu lassen, dass hat die Autorin hier wunderbar hervorgehoben. Es wird sehr gut hervorgehoben, wie man sich selbst im Weg stehen kann, Missverständnisse und die eigene Wahrnehmung seine persönlichen Ziele aus den Augen verlieren lässt und sich einigen Wahrheiten stellen sollte, denn nur der Weg zu sich selbst und die eigene Akzeptanz, kann einen für andere öffnen. Die bildhafte Darstellung war wieder sehr präsent und egal ob in Deutschland oder in Australien, man wünscht sich einfach mit an diesen Orten zu sein. Win, hat zwar ein Ziel vor Augen, wie er sein Leben gerne gestalten würde, jedoch bricht er immer wieder ein und möchte seiner Familie gerecht werden. Er kommt aus gutem Hause, musste sich über das nötige Kleingeld nie Gedanken machen, obwohl ihm dieser Stand gar nicht wichtig ist und versucht so normal wie möglich zu leben. Als er auf Miri trifft, wird er wahrlich umgehauen. Er hat Blut geleckt und spürt, dass diese Frau ihn so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird. Miri, ist eine starke und taffe junge Frau, die sich nicht viel vormachen lässt und sich das nimmt, was sie will. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad, denn sobald etwas nicht in ihre persönliche heile Welt hineinpasst, steigert sich ihr Drang zu fliehen und vor sich selbst davon zu rennen. Miri muss einen weiten Weg gehen, um zu sich selbst zu stehen, in sich hineinzuhorchen und sich für andere wirklich zu öffnen. Einige Nebencharaktere geben noch die zusätzliche Würze in die Suppe hinein und verhindern, dass die Protagonisten so völlig gegen die Wand laufen. Ab und an benötigt man Leute, die einen wieder den Kopf zurecht rücken und einfach nur da sind. Der Schreibstil ist wunderschön, locker, witzig, spritzig und dadurch fließt der Text nur so dahin. Die Dialoge sind einfach passend, egal zu welcher Situation und man nimmt es einfach ab. Die Wortgefechte lockern einfach die Atmosphäre und werden von süßen und sexy Momenten begleitet. Den Emotionen und Gedanken konnte ich jederzeit nachempfinden und dabei mitfiebern. Die Kapitellängen sind gleichbleibend kurz. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus den beiden sichtbaren wechselten Charakteren von Miri und Win wiedergegeben. Handlungsorte sind Trier, Main und Australien mit Sydney und dem Outback. Das Cover ist einfach zauberhaft gewählt worden und vermittelt eine heimelige Zweisamkeit sowie die Sehnsucht zur fernen australischen Welt. Zudem gibt es eine Musikauswahl in Form einer Playlist. Mein Fazit: Kein Wohlfühlroman im herkömmlichen Sinne, nein er ist zum anfassen, echt, mit Leben gefüllt und nicht ganz so perfekten Charakteren, die sich einfach mal das herausnehmen was sie wollen. Man fiebert und leidet mit, lechzt nach den schönen Momenten und spürt den inneren Kampf sowie eine deutliche Entwicklung, aus einer perfekten Welt herauszuspringen.