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Susanne Matiaschek

Posted on 31.8.2020

Im neuesten Band der Ostfrieslandkrimi Reihe rund um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens, geht es einem DJ an den Kragen. Gier, Rache oder gar Eifersucht? Was verbirgt sich dahinter? Durch den leichten ,fesselnden und einfach sehr angenehmen Schreibstils des Autors, habe ich auch den elften Band dieser Krimireihe überaus genossen und einfach in einem Stück inhaliert. Es fängt doch relativ ruhig an. Was mir manchmal etwas Unbehagen bereitet, sind diese trockenen Fakten. Gerade am Anfang wird dies sehr gut spürbar. Man erfährt zwar auf diese Art sehr viel aus dem Leben des Opfers und seinem Umfeld, aber es drückt auch etwas die Spannung nieder. Was gerade am Anfang etwas unvorteilhaft ist. Doch die übrige Handlung ist dafür umso mehr mit Spannung umfasst. Mir haben diesmal vor allem die Nebencharaktere unglaublich gut gefallen. Angefangen bei Malte, bis hin zu Meite. Dadurch bekam man ein sehr gutes Gespür für das Umfeld des Opfers. Denn längst ist nicht alles so einfach, wie es zunächst ausschaut. Denn oftmals liegt das Geheimnis nicht dort, wo wir es vermuten. Als vielmehr dort, wo wir niemals nachsehen würden. Der Fall selbst hat mir ziemliches Kopfzerbrechen bereitet, denn meine eigenen Gedankengänge wollten kein Ende nehmen. Ganz anders bei Nina und Bert, die man einfach wieder perfekt bei den Ermittlungen begleiten konnte. Bert manchmal etwas festgefahren in seinen Ansichten. Dafür nimmt Nina das Zepter sehr rigoros an die Hand. Mit ihrer erfrischenden und einfach sehr sympathischen Art, hat Sie mich immer wieder zum grinsen gebracht. Die Handlung wird komplexer als erwartet und so manch Überraschungen pflastern den Weg. Nicht nur das man mit Themen konfrontiert wird, die mittlerweile zum normalen Leben dazugehören. Auch andere Themen fand ich überaus interessant und faszinierend. Gerade in der einen Sache hätte ich mir noch mehr Details und Ausarbeitung gewünscht. Da es nicht nur um sehr schmerzhafte und tragende Dinge geht, die dringend Aufarbeitung bedürfen. Sondern weil sie auch viel verändern. Nicht nur bei einem selbst. Auch die Dramatik bleibt dabei nicht außen vor. Der Autor hat es hier extrem gut geschafft, mit Wendungen zu punkten, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung gaben. Das war nicht nur überaus gut platziert, sondern zeigte auch so einiges auf. Dadurch empfindet und agiert man ganz anders und kann sich ein Stück weit selbst nicht mehr verstehen. Hierzu muss ich aber auch sagen, dass das Opfer nicht unbedingt sympathisch wirkt. Was aber angesichts seiner Position kein Wunder ist. Dafür hab ich die anderen Charaktere umso mehr ins Herz geschlossen. Authentisch, greifbar und durchweg alles andere als perfekt. Dadurch das man nicht nur die Sichtweisen seitens der Ermittler erfährt, kann man sich gut in die Charaktere hineinfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen. Sie haben es geschafft, etwas in mir zu bewegen und einfach zum klingen zu bringen. Denn gerade wenn man im Musikbereich tätig ist, hat es längst nicht nur mit Spaß zutun. Man gerät in Situationen, die unheilvoll und erschütternd sind und manchmal mit großer Tragik enden, so wie hier. Die einfach hilflos und unglaublich wütend machen. Insgesamt ein sehr detailreicher und komplexer Teil, der sehr gut ausgearbeitet und unglaublich spannend ist und mit verdammt wichtigen Themen punktet, die nicht kalt lassen. Fazit: Im elften Band der Reihe rund um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens geht es einem DJ an den Kragen. Unheilvoll, erschütternd und perfide. Ein sehr komplexer Fall, in dem nicht alles ist, wie es zunächst scheint. Manchmal geht es um so viel mehr, als einem klar ist. Detailreich, fesselnd ,voller Tragik und Dramatik. Unbedingt lesen.

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