norgenz
Langweiliges Jugendbuch Was mich gleich zu Beginn gestört hat, ist der total übertriebene und teils unrichtige Klappentext. Dass die Jugendlichen keine Freunde sind, bemerkt man schon auf der ersten Seite. Was außerdem nicht stimmt, würde schon zu viel von der restlichen Geschichte verraten. Jedoch ist die Situation etwas anders als im Klappentext dargestellt und nahm mir schon etwas die Lust, weiterzulesen, da ich tiefere Beziehungen und Geheimnisse zwischen wirklichen Freunden erwartet habe. Das ist noch mal etwas anderes, wenn zwischen Menschen, die befreundet sind und sich schon länger kennen, so ein Unglück geschieht als in einem zusammengewürfelten Haufen von Jugendlichen. Da es sich bei den Charakteren um Jugendliche handelt, ist es nicht verwunderlich, dass sie noch nicht viel Erfahrung im Leben gesammelt haben. Allerdings sind sie für ihre sechzehn/siebzehn Jahre doch sehr naiv. Vielleicht war es aber auch nur mein Wissen, dass es nicht gut geht. Denn das Buch beginnt mit der Ankunft der Jugendlichen in einem Feriencamp. Erzählt wird zu Beginn erst einmal wie die Unterkunft aussieht, im Schnelldurchgang werden ein paar Charaktere nur dürftig dargestellt und der Ablauf der nächsten Tage wird bekanntgegeben. Bis die Gruppe zur Bergtour aufbricht und die Geschichte richtig anfängt, vergehen schon einige Seiten. Als die Jugendlichen vor dem Sturm fliehen, in einer Berghütte Unterschlupf finden und in einem Raum ausharren müssen, hätte ich mir gewünscht, dass Arno Strobel mehr auf die verschiedenen Charaktere eingegangen wäre. Teilweise wird nur an der Oberfläche gekratzt und sie sind mir nicht ausreichend genug dargestellt. Hier hat der Autor meiner Meinung nach zu viel Potential verschenkt. Außerdem hat mir nicht gefallen, dass Arno Strobel bei der Beschreibung des Sturms immer wieder auf die gleichen Formulierungen zurückgreift. Unlogisch ist, dass auf dem Berg neben der Hütte Holz lagert, obwohl die Hütte gar keinen Ofen hat. Wer schleppt denn bitte Holz einen Berg rauf, wenn es keinen Ofen gibt? Die Geschichte um den verschwundenen Jugendlichen und der zurückgelassen Blutlache bestimmt die zweite Buchhälfte. Die Handlung um diese Angelegenheit wirkt allerdings sehr konstruiert. Es sind zu viele Zufälle, die hier reinspielen. Auch das Ende enthält für mich zu viele Zufälle und hat mir daher nicht gefallen. Fazit: Abgründig ist ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss. Es ist zu naiv, zu vieles ist künstlich konstruiert und der Autor verschenkt zu viel Potential von der eigentlich spannenden Idee.