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Harakiri

Posted on 30.8.2020

Auf dem Abstellgleis? Ganz sicher nicht! Tina, Ole, Paul, Hedi und Männi leben in der Seniorenresidenz Schafsweide. Als Ole unerwartet stirbt, beschließen sie, seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ihm in Norwegen eine Seebestattung zu gönnen. Allerdings treffen sie schnell auf Gegenwehr: Der Sohn des Verstorbenen hat eigene Interessen. Kurzerhand wird die Asche geklaut und die Senioren machen sich auf den Weg. Unterstützt von Bestatter Karel, samt Hündchen, entpuppt sich die Reise aber alles andere als einfach. Doch alle Schwierigkeiten werden mit Humor und Listigkeit überwunden und die „Alten“ fühlen sich auf einmal gar nicht mehr so alt. Ein Buch, das eine Lanze bricht. Gegen das Abgeschoben werden im Alter, gegen das Dahinsiechen in Heimen. Wenn es nur immer so wäre! Tina sieht anfangs ja auch nur einen Ausweg: sie will sich aus dem Fenster stürzen. Denn was hält das Leben denn noch für sie bereit? Zum Glück gibt es Freunde und so findet sie neuen Lebensmut. Ich fand die Zeilen sehr schön zu lesen, sie machen irgendwie Mut. Dass mit 70 das Leben noch nicht vorbei ist. Dass auch dann noch viele schöne Tage und Spaß auf uns warten. Schmunzeln musste ich bei einigen Szenen. Die „Alten“ sind wirklich super drauf. Nur manchmal hat es sich etwas gezogen und war auch leicht überzogen. Nichtsdestotrotz: es hat viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Denn die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen und man kann sich gut mit ihnen identifizieren.

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