Harakiri
Ein Copkiller geht um in Atlanta. Kein guter Start für Kate Murphy, die als Frau zudem noch unter den Sticheleien der Polizistenkollegen leiden muss. Nach dem 5. Mord beschließen die Cops, den Mörder unter allen Umständen zu stellen – eine mörderische Jagd beginnt. Und Kate und ihre Kollegin Maggie, deren Bruder in Verdacht gerät, immer mitten drin. Als Frau hatte man es wohl nicht leicht bei der Polizei in den 70er Jahren. Mit Interesse habe ich gelesen, wie fies und hinterhältig die Kollegen ihre weiblichen Kollegen behandeln. Besonders gefallen hat mir aber, dass gerade die Frauen dann den Großteil der Ermittlungsarbeit übernehmen und ihren (klischeehaft: betrunkenen) Kollegen einiges voraushaben. Und dass sie auch mal übers Zieh hinausschießen nimmt ihnen hier auch keiner übel. Zu gut ist die Geschichte nachvollziehbar, auch der Ärger und die Wut der Frauen. Nicht zu Unrecht wird Karin Slaughter als eine der besten Thriller Autorinnen bezeichnet. Ihre Romane haben es in sich. Ich bin begeisterter Leser ihrer Serie um Sara Linton, aber auch in ihrem jetzigen Einzelband habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Die gewohnt flüssige Schreibweise und die spannende Handlung lassen einen alles um sich herum vergessen, bis der Täter zur Strecke gebracht wurde. Dass Frauen 1974 in Amerika noch nicht einmal eine eigene Wohnung mieten durften ohne das Bürgen eines männlichen Verwandten fand ich auch hochinteressant. Diese Frauen haben ja keinen Ausweg wenn sie von ihren Männern schlecht behandelt fühlen. Fazit: toll recherchierter, spannender Thriller den man nicht mehr aus den Händen legen will.