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Harakiri

Posted on 29.8.2020

Amy hat ein Geheimnis: ein älterer Freund. Als sie sich näher auf ihn einlässt, tut er ihr Gewalt an. Fortan liegt Amy im Wachkoma: 15 Jahre lang. Die freie Journalistin Alex schreibt an einem Artikel über Wachkomapatienten, als sie Amy dort liegen sieht. Amy und Alex sind gleich alt und Alex spürt eine Verbindung. Sie will unbedingt wissen, was Amy passiert ist und beginnt zu recherchieren. Doch da ist ihre Alkoholsucht im Weg und die verzweifelte Liebe zu ihrem Ex-Ehemann Matt. Alex ist ganz schön fertig! Doch Amy gibt ihr den Mut, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Je näher Alex dem kommt, was damals geschehen ist und wer Amy das angetan hat, desto weniger trinkt sie. Sehr schön fand ich die Szenen, in denen man merkt, dass Amy sehr wohl ihre Umwelt wahrnimmt. Fiction oder Wirklichkeit? Nichts ist ja so heftig umstritten wie die Frage, ob Locked-In-Patienten hören, was um sie herum vorgeht. In diesem Buch hören sie sehr wohl und reagieren auch teilweise. Durch Amys Gedanken ist der Leser den Ermittlungen von Alex ein klein wenig im Vorteil. Doch leider wird schlussendlich nicht genau aufgeklärt, was mich etwas gestört hat. Ein klein wenig Abzug gibt es auch für die Anklage am Ende, die fand ich dann doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ansonsten ein Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Menschen mit ihren Ecken und Kanten, keine schön gezeichnete Welt und dennoch gibt es auch viel Harmonie. Eine Handlung, die gut durchdacht ist und logisch aufgebaut und zu fesseln wusste. Danke an die Autorin, dass der Schluss so ist wie er ist – und nicht kitschig unglaubwürdig!

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