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Harakiri

Posted on 29.8.2020

Ein junger Mann, der aus einem Zuhause flieht. Eine tote Frau. Ein ausgebranntes Wohnmobil. Und jede Menge Rätsel. Zugegeben: ich fand etwas schwer in das Buch. Die ganzen Verwandtschaftsverhältnisse, die vielen Personen, dazu ein Junge, der geistig nicht auf der Höhe ist, das machte den Einstieg nicht leicht. Zudem wurde der Name des Jungen anfangs auch nicht erwähnt, so dass man die Familienbande noch schwerer durchschauen konnte. Aber nur so konnte der Rest des Buches gelingen. Denn Petra Hammesfahr baut ein Szenario auf, das sprachlos macht. Sie legt falsche Fährten und nimmt den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Zuletzt weiß man selbst nicht mehr, was man glauben soll. Unfassbar, wie gut Petra Hammesfahr die Figur des Jungen gelingt! Allein die Einstiegsszene, als er unbedingt zurück in den Wohnwagen will um seine Freunde zu retten – ein Meisterstück, das ihr da gelingt. Oder seine Flucht aus dem Elternhaus, die Zeit im Krankenhaus... Man klebt förmlich an den Seiten, weil man wissen möchte, wie sich alles auflöst. Klar war nur, dass Tosca ein Miststück war, die wohl verdient hatte, was ihr passiert ist. Hammesfahrs Reihe um Kommissar Klinkhammer verfolge ich schon sehr lange und freue mich jedes Mal erneut auf ein Buch mit ihm. Ein wenig tritt er jetzt in den Hintergrund, seit er einen neuen Job hat, aber schlussendlich darf er weiter dabei sein, was ich sehr gut finde. Fazit: Nach dem Feuer spielt mit den Nerven des Lesers. Verwirrt teilweise und man braucht anfangs ein wenig Biss, um sich durch die ganzen Personen zu lesen, aber dann wird man durch eine Handlung belohnt, die es in sich hat und die toll geschrieben ist, wenn auch wieder etwas anspruchsvoller als andere Krimis. Aber gerade das macht ja Hammesfahrs Erfolg aus.

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