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Julia

Posted on 29.8.2020

Vorab: Ich durfte das Buch in einer Leserunde lesen, vielen Dank dafür! Der Schauspieler Franz Wolf wird vor der Premiere eines Theaterstücks ermordet und das Ermittlerteam um Mehrwald und Kälbchen ermittelt. Als zweiter Handlungsstrang wird die Flucht von Jürgen aus der DDR thematisiert. Das Cover gefällt mir wahnsinnig gut. Auch der Titel ist gut gewählt. Der Untertitel ist dabei aber noch besser: Zum einen ist mit Vorhang der Vorhang im Theater gemeint, wo der Mord stattfindet, zum anderen denke ich mir, dass es auch eine Anspielung auf den "eisernen Vorhang" aka. Berliner Mauer ist, was sich wiederum auf Jürgens Handlungsstrang bezieht. Diese Doppeldeutigkeit ist mir erst spät aufgefallen, aber ich finde sie genial! Die Handlung war gegen Anfang recht spannend, dann wurde es aber leider vorhersehbar. Man hätte eigentlich nach der Hälfte des Buches oder sogar früher sagen können, wer der Mörder war, weswegen der Rest dann etwas weniger spannend war. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, ich bin nirgends im Lesefluss gestockt und habe mich nicht von den detailreichen Beschreibungen aufgehalten gefühlt. Zur Originalität ... nun ja, es ist ein Krimi. Es gibt einen Mörder, ein Opfer und Ermittler. Die DDR und das Theater mit einzubeziehen fand ich dann schon wieder origineller und auch sehr interessant sowie gut umgesetzt. Die Figuren waren sympathisch und man hat mit ihnen mitgefühlt. Gerade beim Mörder finde ich das eine große Leistung, wenn man dem Leser die Motive und Hintergründe näherbringen kann. Der Lesespaß hätte sicher durch mehr Spannung erhöht werden können, alles in allem war er aber durchaus vorhanden. Mein Fazit ist also: Es war sehr angenehm zu lesen und die historischen Hintergründe waren interessant, aber das Ende hat einen leider nicht überrascht.

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