lesebesessen
Meinung: Eines haben die Liebesromane von SEP alle gemeinsam: die Charaktere sind absolut nicht kompatibel, gerate schnell in Streit (mit super witzigen Dialogen) und merken immer zu spät, dass der andere der Einzig richtige im Leben ist. Da bildet dieses Buch der Serie keine Ausnahme. Es ist wieder eine temporeiche, fast unberechenbare Geschichte mit aufregenden Zwischenstationen, absolut unvorhersehbaren Handlungen und den folgenden Konsequenzen: sehr unterhaltsam. Piper ist mehr Mann als Frau und verhält sich auch genauso. Vielleicht ist das auch die Voraussetzung dafür, dass der Superstar Ex-Footballer Copper, der nur Kämpfer als Menschen akzeptiert, sie überhaupt wahrnimmt. Und natürlich ihr messerscharfer Verstand. Und genau dafür gibt es bei mir bereits einen Abzug: Copper ist mir zu Eindimensional und zu Egozentrisch. Die Rahmenhandlung, Coopers Nachtclub, der natürlich nur deshalb etwas darstellt und überlaufen ist, weil der Super-Promi dort Höchstselbst auftritt. Das ist einfach schwach. Abzug. Aber Piper hat auch ihre Macken. Sie liebt niemanden, denn wenn sie jemanden liebt wird sie ihn verlieren?! Interessante Logik. Aber haben wir nicht alle schon als Teenager geliebt und den verloren? Und natürlich kann man noch viel mehr verlieren, als eine Mutter und einen Vater, der eher einen Jungen als ein Mädchen wollte. Aber würde ich deshalb jede Möglichkeit einer tieferen Freundschaft oder Liebe ablehnen. Da komm ich nicht mit. Abzug. Bei der Begleitgeschichte Noah und Deirdre will ich gar nicht ins Detail gehen. Abzug. Fazit: Spritzig geschrieben, schön zu lesen aber es fühlt sich einfach falsch an. Das Buch hat mich enttäuscht. Nur die Dialoge haben eine schlechtere(!) Wertung verhindert, aber das war dann gar nicht mehr möglich: einen Stern. Ich habe bisher noch nie nur einen Stern vergeben und habe auch lange mit mir gerungen!