Profilbild von manjolla

manjolla

Posted on 28.8.2020

In Todesmarsch geht es um den 17-jährigen Ray Garraty, der sich wie tausende andere Jugendliche auch, für den langen Marsch beworben hat, obwohl er nicht so genau wusste warum, erst als er an der Startlinie stand und der lange Marsch - bei dem es keine Pausen gibt, beginnt, und der erste Jugendliche diesen Marsch mit seinem Leben bezahlte, wurde ihm erst recht bewusst, dass er wahrscheinlich bei diesem Rennen nicht mehr lebend herauskommen würde und ihm wurde schmerzlich bewusst, auf was er sich hier eingelassen hatte. Bei den ersten drei oder vier Kapiteln hatte ich gleichzeitig merkwürdige Gefühle, die ich als, Spannung und Entsetzen beschreiben würde, beim Lesen. Dieser Mischmasch an Gefühlen fühlte sich für mich nicht gerade angenehm an, denn die Vorstellungen, die dieses Buch einem in den Kopf des Lesers projizierte waren mehr als nur erschreckend. Während des langen Marsches, bilden sich unter den 100 ausgewählten Jugendlichen, kleine Gruppen, und wie sollte es anders sein, gibt es auch ein schwarzes Schaf in der Herde. Garraty schließt zu drei anderen Jungen während des Marsches eine feste Freundschaft. Jedenfalls so fest, wie sie innerhalb von wenigen Tagen werden kann. Dieses Buch trotzt nur vor Spannung, wie ich finde, denn jeden Augenblick muss man damit rechnen, dass der Hauptcharakter, stehen bleibt, egal aus welchem Grund, doch dieses Stehenbleiben würde nach drei Verwarnungen für die Person tödlich enden. Die Soldaten haben in diesem Buch nicht den leisesten Haus von Erbarmen und ihnen ist egal, ob man gerade dabei ist, seinen menschlichen Bedürfnissen nachzugehen, einen Stein im Schuh oder einen schmerzhaften Krampf in den Waden hat. Wer nicht nach drei Verwarnungen wieder anfängt zu laufen, wird gnadenlos erschossen. Einige der Jugendlichen geben einfach auf, da sie die Schmerzen in den Füßen, Beinen und den psychischen Druck, der auf sie lastet, nicht mehr ertragen können. Sie setzten sich einfach auf die Straße, oder versuchen es plötzlich durch die Zuschauermenge zu flüchten, doch die Gewehrkugeln sind schneller und verfehlen niemanden. Der ein oder andere versucht, die Soldaten von ihren Wagen zu stürzen, doch auch dies wird mit einer Kugel in den Kopf beendet, was die Zuschauer, die an den Straßenrand stehen und dem ganzen auch euphorisch zujubeln und beklatschen, was ziemlich pervers ist. Ich konnte dieses Buch buchstäblich nicht mehr aus der Hand legen, denn es war einfach zu spannend und immer wieder wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht, wer wird diesen Todesmarsch gewinnen - und so wurde ich auch einer zu den Zuschauern im Buch, nur das ich den Tod der Charaktere nicht bejubelte und beklatschte. Doch gaffte ich wie die anderen auch. Stephen King schaffte es mit diesem Buch, mich bis zur letzten Seite mit Spannung und psychologisch tiefen Charakteren, mit denen man mitfiebert gekonnt zu unterhalten. Doch das Ende kam meiner Meinung nach ziemlich abrupt und die Frage; was der Gewinner sich dann nun wünscht, wird somit leider nicht beantwortet, somit ließ mich dieses Buch ein wenig unbefriedigt zurück, was ich schade finde.

zurück nach oben